Türkei verlegt weitere Truppen nach Idlib

Nach den massiven Drohungen des türkischen Regimechefs Erdoğan gehen die Truppenverlegungen der Türkei in die syrische Provinz Idlib weiter. Währenddessen werden Tote und Verletzte aus der Region mit Hubschraubern in Krankenhäuser in Hatay gebracht.

Die türkische Armee zieht weitere Truppen in Hatay zusammen. Während immer mehr türkische Soldaten zu den „Beobachtungsposten“ in der Provinz Idlib geschickt werden, werden tote oder verletzte Soldaten und Dschihadisten in die 1939 von der Türkei annektierte Provinz Hatay gebracht. Ein Teil der Krankenhäuser in Hatay wurden bereits für die türkischen Truppen geräumt und für Zivilist*innen gesperrt. Ständig landen Hubschrauber vor den Krankenhäusern. Das deutet darauf hin, dass sich die Gefechte in der Region weiter verschärfen.

Währenddessen hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) eine „humanitäre Katastrophe” in Idlib beklagt und dafür Russland und die Türkei mitverantwortlich gemacht. Zu den Bildern aus der umkämpften syrischen Provinz sagte Maas am Mittwoch der Süddeutschen Zeitung: „Das löst vor allem Wut und Ärger in mir aus. Diese Angriffe müssen ein Ende haben.” Die Situation in Idlib spitze sich gerade noch einmal dramatisch zu und nehme das Ausmaß einer humanitären Katastrophe an. „Es gab dort eine türkisch-russische Vereinbarung zur Deeskalation. Leider erleben wir derzeit eher das Gegenteil”, sagte Maas.