Türkei plant Verlängerung von Einsatz-Mandat für Syrien und Irak

Die Türkei will ihr Mandat für Armeeeinsätze im Irak und in Syrien um ein Jahr verlängern. Die Abstimmung im Parlament soll am Dienstag erfolgen. Unterdessen melden lokale Quellen rund 50 türkische Panzer und Artilleriegeschütze gegenüber Girê Spî.

Die Türkei will ihr Mandat für Armeeeinsätze im Irak und Syrien um ein Jahr verlängern. Am morgigen Dienstag wollen die Abgeordneten der türkischen Nationalversammlung in Ankara einen entsprechenden Antrag des Präsidialamtes votieren, heißt es in einer Mitteilung aus dem Präsidentenpalast. 

Die Türkei hat die zweitgrößte Armee im westlichen Verteidigungsbündnis Nato. Das Parlament hatte das Einsatz-Mandat erstmals im Oktober 2014 erteilt und seitdem jedes Jahr erneuert. Es erlaubt Militäreinsätze in den Nachbarstaaten gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat” und andere Gruppen, die die türkische Regierung als terroristisch einstuft.

Unterdessen melden lokale Quellen aus Kaniya Xezalan (Akçakale, Provinz Riha/Urfa) etwa 50 türkische Panzer und Artilleriegeschütze, die gegenüber der nordsyrischen Stadt Girê Spî (Tall Abyad) in Stellung gebracht wurden.

Am Montag gab US-Präsident Donald Trump in einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan grünes Licht für dessen geplante Invasion in den selbstverwalteten Gebieten Nord- und Ostsyriens. In den frühen Morgenstunden zogen sich daraufhin die in Girê Spî und Serêkaniyê (Ras al-Ain) stationierten US-Soldaten zurück. Die Generalkommandantur der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) bekräftigte in einer Erklärung zu der bevorstehenden türkischen Invasion ihre Entschlossenheit, die Region zu verteidigen.

Der AKP-Chef Erdoğan spricht seit vergangener Woche immer wieder von einer „bevorstehenden Luft- und Bodenoffensive“, die schon „heute oder morgen“ beginnen könnte.