Tränengas gegen Samstagsmütter: Widerstand geht weiter

Auf Befehl des türkischen Innenministers Süleyman Soylu ist die Aktion der Samstagsmütter in Istanbul verboten worden. Die Polizei fuhr Wasserwerfer auf und griff mit Tränengas und Gummigeschossen an.

Etliche Menschen sind heute bei einem brutalen Polizeiangriff auf die 700. Kundgebung der Samstagsmütter festgenommen worden. Die Polizei hielt den Galatasaray-Platz besetzt und griff mit Tränengas und Gummigeschossen an.

Nach dem Angriff versuchten die Aktivist*innen erneut, auf ihren angestammten Platz zu gelangen. Ihnen wurde der Weg mit Wasserwerfern versperrt. Eine Gruppe ging in ein Café auf der Istiklal Caddesi und wurde auch dort angegriffen. Die Polizei zerstörte Stühle und weitere Einrichtungsgegenstände des Cafés.

Der CHP-Abgeordnete Sezgin Tanrıkulu rief angesichts des brutalen Vorgehens der Polizei den Innenminister an und teilte hinterher mit, Süleyman Soylu persönlich habe die Kundgebung der Samstagsmütter verboten.

Neben weiteren Abgeordneten der HDP und CHP nahm auch Pervin Buldan, die Ko-Vorsitzende der HDP, an der Aktion teil und erklärte: „Es ist ein Land entstanden, in dem sich vor dem stillen Aufschrei von Müttern gefürchtet wird. Wir werden unseren Kampf fortsetzen.“

Die Abgeordneten wurden mit Gummigeschossen angegriffen. Viele Aktivist*innen erlitten Schwächeanfälle durch das Tränengas. Die Polizisten beschimpften die protestierenden Menschen als „Vaterlandsverräter“. Die Auseinandersetzungen dauern noch an.