Telefonkontakt zu Imrali-Gefangenen

Nach Angaben des Verteidigerteams der Imrali-Gefangenen konnten Abdullah Öcalan, Ömer Hayri Konar, Hamili Yıldırım und Veysi Aktaş heute mit Familienangehörigen telefonieren.

Erstmalig ist Abdullah Öcalan und den weiteren drei Gefangenen im Inselgefängnis Imrali telefonischer Kontakt zu Familienangehörigen gewährt worden. Das geht aus einer Erklärung des in Istanbul ansässigen Rechtsbüros Asrin hervor, das Abdullah Öcalan, Ömer Hayri Konar, Hamili Yıldırım und Veysi Aktaş vertritt.

In der Erklärung der Anwaltskanzlei heißt es: „Unsere auf der Insel Imrali festgehaltenen Mandanten Abdullah Öcalan, Ömer Hayri Konar, Hamili Yıldırım und Veysi Aktaş haben heute (27. April 2020) über die Vermittlung der Staatsanwaltschaft an ihrem Aufenthaltsort Telefongespräche mit ihren Familienangehörigen geführt.“

Das Rechtsbüro Asrin hatte das Antifolterkomitees des Europarats (CPT) am 16. April vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zum Handeln aufgefordert, damit Präventionsmaßnahmen für die Imrali-Gefangenen getroffen werden. In einem beim CPT eingereichten Bericht zur aktuellen Pandemie-Situation in der Türkei wurde das Antifolterkomitee eindringlich aufgefordert, Initiativen zur Umsetzung der im Zusammenhang mit COVID-19 empfohlenen gesundheitlichen und hygienischen Maßnahmen zu ergreifen. Alle Gefangenen auf Imrali leiden unter chronischen Atemwegserkrankungen, da sich die klimatischen Bedingungen nachteilig auswirken: Im Winter ist es kalt, im Sommer sehr schwül und feucht. Abdullah Öcalan befindet sich bereits seit mehr als 21 Jahren in politischer Geiselhaft auf Imrali. Hinzu kommt sein hohes Alter: Mit seinen 71 Jahren gehört der kurdische Vordenker zur Personengruppe, die nach bisherigen Erkenntnissen einem höheren Risiko für einen schweren oder gar tödlichen Krankheitsverlauf ausgesetzt sind.