Teilnehmer des Şîladizê-Aufstands vor Gericht

13 Teilnehmer des Aufstands in Şîladizê stehen heute im südkurdischen Dêrelûk vor Gericht. Ihnen drohen hohe Haftstrafen.

Knapp ein halbes Jahr nach dem Şîladizê-Aufstand gegen die türkischen Besatzungsoperationen in Südkurdistan stehen heute 13 Personen vor Gericht. Zunächst war noch von sieben Personen die Rede, die mit mehr als 80 Menschen nach der Besetzung der türkischen Militärbasis Sirê festgenommen worden waren. Bis auf die nun Angeklagten wurden allerdings alle aufgrund des öffentlichen Drucks gegen die südkurdischen Behörden wieder freigelassen.

Was war in Şîladizê passiert?

Nachdem bei einem türkischen Luftangriff in Südkurdistan am 23. Januar dieses Jahres vier Zivilisten getötet wurden, hat die Bevölkerung von Şîladizê drei Tage später einen türkischen Militärstützpunkt erstürmt und besetzt. Die Teilnehmer des Aufstands brannten dabei militärische Fahrzeuge und Zelte der türkische Armee nieder. Die türkischen Soldaten eröffneten das Feuer auf die Menge, wobei zwei weitere Menschen ums Leben kamen

Auf Druck der Türkei ließ Neçirvan Barzanî, Präsident der Föderalen Region Kurdistan (KRG), in der Folge mehr als 80 Menschen, die an dem Aufstand teilnahmen, festnehmen. Den 13 Personen, die in Dêrelûk heute vor Gericht stehen, wird „Spionage“, „Störung der öffentlichen Ordnung“ und „Kollaboration mit fremden Staaten gegen das Volk“ vorgeworfen. Ihnen drohen bei einer Verurteilung hohe Haftstrafen.