Die Mitte September nach dem Mord an der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini durch die iranische Sittenpolizei ausgebrochenen Aufstände in Iran und Rojhilat (Ostkurdistan) werden trotz massiver Gewalt des iranischen Regimes fortgesetzt. Täglich wird von getöteten Demonstrant:innen berichtet, darunter viele junge Frauen und Minderjährige. In Zahedan in der Provinz Sistan-Belutschistan sind am „blutigen Freitag“ vergangener Woche mindestens 66 Menschen getötet worden. Seitdem sind nach Angaben von Amnesty International 16 weitere Menschen in der Stadt ums Leben gekommen.
In Rojhilat gingen die von Frauen angeführten Proteste am Freitagabend weiter, unter anderem in Sine (Sanandaj), Xuremawa, Kirmaşan und Bokan gingen viele Menschen auf die Straßen. Aktuell werden aus Sine heftige Auseinandersetzungen gemeldet, mehrere Menschen sind unbestätigten Angaben zufolge erschossen worden. Wie die kurdische Menschenrechtsorganisation Hengaw berichtet, werden Straßen blockiert, die Sicherheitskräfte hätten die Kontrolle über mehrere Stadtviertel verloren.
Besonders aktiv bei den Aufständen in Iran sind weiterhin Schüler:innen und Student:innen. Studierende haben erneut zum Boykott aufgerufen und fordern die Freilassung ihrer verhafteten Kommiliton:innen und die Beendigung der Repression an den Universitäten. An der Teheran-Universität haben Studierende erklärt, weiterhin mit der Parole „Jin Jiyan Azadî“ ihre Rechte einzufordern. Für heute wird als Protestaktion gegen die Geschlechtertrennung in der Mensa zu einem gemeinsamen Essen aufgerufen.
Video von RojNews zu den Studierendenprotesten