Stoppt die Invasion der Türkei in Südkurdistan

Der Kurdistan Nationalkongress (KNK) ruft Parteien und Menschenrechtsorganisationen auf, sich gegen den Völkerrechtsbruch der Türkei zu stellen, die militärische Aggression zu verurteilen und den Rückzug der türkischen Truppen aus Kurdistan zu fordern.

„Die Kurden im Irak und in Syrien haben eine epische Schlacht gegen den Islamischen Staat (IS) geführt, der versuchte ein salafistisches System zu schaffen. Diese Bestrebung des IS stellte eine immense Bedrohung für humanitäre Werte und demokratische Normen dar. Im Krieg gegen diese menschenfeindliche Gruppierung haben die Kurden eine bedeutende Rolle gespielt und dem IS eine vernichtende Niederlage beigebracht. Heute verliert der IS an Boden und sein Potential, den Westen, insbesondere die EU-Länder, zu bedrohen, wurde erheblich geschwächt“, betont der Kurdistan Nationalkongress (KNK) in seiner Erklärung und hebt hervor, dass die AKP-Regierung die Angriffe des IS unterstütze, es aber nicht geschafft habe, die kurdische Freiheitsbewegung mithilfe des IS zu schlagen. Sie ziele aber weiter darauf ab, alle Errungenschaften der Kurden im Süden (Nordirak) als auch im Westen Kurdistans (Rojava/Nordsyrien) zu zerschlagen.

Weiter heißt es in der Erklärung:

„Der türkische Staat hat Efrîn, eine mehrheitliche von Kurden bewohnte Region, eine friedliche Oase in einem kriegszerrütteten Land, eine Zufluchtsstätte und eine Hochburg des demokratischen konföderalen Projekts, illegal bombardiert und besetzt. Diese völkerrechtswidrige Invasion hat zu Hunderten von Toten und einer weiteren Massenflucht geführt. Alarmierend sind die Hinweise auf Pläne für eine umfassende ethnische Säuberung der Kurden.

Die mögliche Invasion der Türkei in das irakisch-kurdische Gebiet

Es gibt zunehmend Anzeichen für eine bevorstehende umfassende Invasion in das irakisch-kurdische Territorium, einschließlich der Gebirgsregion Qendîl im Nordirak. Ziel ist es den einzigen freiheitlichen Ort in der Region weiter einzukreisen und zu ersticken. Türkische Kampfflugzeuge haben in den kurdischen Gebieten (Metina, Avaşin, Zap, Basjan, Gare, Xakurkê und Qendîl) in Kurdistan/Nordirak verstärkt Bombenangriffe durchgeführt und viele Zivilisten getötet.

Vertreter der kurdischen Gesellschaft haben wiederholt ihre Beunruhigung geäußert und alle Regierungen und internationalen Organisationen (die UNO, die NATO, die EU und die Arabische Liga) aufgefordert, die türkischen Grenzüberschritte und die Verletzung der irakischen Souveränität zu verhindern.

Bislang gab es keinerlei internationale Reaktion und der türkische Staat wird für weitere Operationen ermutigt. Er versucht, die Kontrolle über die Region durch den Einsatz zusätzlicher Truppen und die Errichtung neuer Militärbasen (zusätzlich zu den 18 bereits etablierten Basen) und Geheimdienstposten zu übernehmen. Während die türkische Gendarmerie in den Dörfern des Distrikts Sidekan in der Provinz Diyana in der Region Hewlêr (der Hauptstadt der kurdischen Regionalregierung) Militärparaden durchführt, ist klar, dass sie das besetzte Land als ihr eigenes Territorium behandeln.

Brecht das Schweigen gegen die Invasion der Türkei in Kurdistan

Wir rufen alle relevanten Organe (politische Parteien, Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften und Aktivistenkreise) dazu auf, sich gegen diesen Völkerrechtsbruch zu stellen, diese militärische Aggression eindeutig zu verurteilen und den Rückzug der türkischen Truppen aus Kurdistan zu fordern.

Wir rufen alle Regierungen und internationalen Organisationen (die UNO, die NATO, die EU und die Arabische Liga) sowie die demokratischen Völker der Welt auf, sich gegen diese Aggression der Türkei zu stellen.“