Sondersendung zum Erdbeben bei ÇIRA FOKUS

In der heutigen Ausgabe der deutschsprachigen Sendung ÇIRA FOKUS spricht Moderator Yilmaz Pêşkevin Kaba mit Gästinnen und Gästen zum Erdbeben in Nordkurdistan (Bakur) und Westkurdistan (Rojava).

Die heutigen Studiogäste in der von Yilmaz Pêşkevin Kaba moderierten Sendung ÇIRA FOKUS sind Nûjiyan Gûnay vom Dachverband der Êzîdischen Frauenräte e. V. (SMJÊ), Fee Baumann von Heyva Sor A Kurd (Kurdischer Roter Halbmond - Rojava/Nord- und Ostsyrien) und Faruk Akalan von Heyva Sor a Kurdistanê e. V. (Roter Halbmond Kurdistans).

Thema der Sendung sind die Notwendigkeiten für die Betroffenen und Opfer der humanitären Katastrophe durch das Erdbeben vom 6. Februar 2023 in Nordkurdistan (Bakur) und Westkurdistan (Rojava) sowie eine Bewertung und Einschätzung der aktuellen Situation bezüglich der militärischen Angriffe des türkischen Staates auf vom Erdbeben betroffene Gebiete in Rojava/Nord- und Ostsyrien.

Hintergrund:

Ein Erdbeben der Stärke 7,8 hat in der Nacht vom 5. auf den 6. Februar 2023 die syrisch-türkische Grenzregion getroffen. Weitere, teils starke Beben folgten. Tausende Menschen kamen ums Leben. Unzählige Gebäude sind eingestürzt, vor allem Kurdistan ist stark betroffen. Das Ausmaß der Zerstörung und deren Folgen sind noch kaum zu überblicken, auch weil Telefonnetz und Internet teilweise zusammengebrochen sind.

Die Lage ist dramatisch und trifft auf ein Gebiet, das vielerorts schon vor dem Erdbeben in Trümmern lag. In der Erdbebenregion leben Millionen Kriegsflüchtlinge, deren Situation sich durch das Erdbeben noch einmal drastisch verschlechtern wird, so etwa in Idlib in einem von islamistischen Rebellengruppen kontrollierten Gebiet unter menschenunwürdigen Bedingungen, ohne Perspektive und auf Hilfe angewiesen. In Rojava erschüttert das Erdbeben eine Region, in der durch die jüngsten türkischen Luftangriffe die zivile Infrastruktur ohnehin teilweise zerstört wurde.

Auch das Erdbeben mit Tausenden von Toten bringt keine Pause in der türkischen Kriegspolitik. In der Nacht zum Dienstag begann die türkische Armee um 00:40 Uhr Ortszeit, die am Montag vom Erdbeben betroffene Stadt Tel Rifat in Nordsyrien und ihre Umgebung mit Artillerie zu beschießen.
Legitimiert wurden die Angriffe mit Meldungen angeblicher Attacken aus Nord- und Ostsyrien. Dabei handelt es sich um eine immer wieder vorgeschobene Argumentation, um den Terror gegen die Bevölkerung der Autonomieregion zu rechtfertigen. Der Beschuss der unzähligen hilfesuchenden Menschen stellt ein Kriegsverbrechen dar.

Livestream: https://linktr.ee/ciratv

Die Sendung am 9. Februar beginnt um 20 Uhr und kann nachträglich auch über den YouTube-Kanal von Çira TV, über die Eingabe Çira Fokus, angeschaut werden (Link zur Sendungsübersicht: https://youtube.com/playlist?list=PL6P1E13_gg5kmaL3iSN_xQcANh0xZT6RV).

Wer selbst Interesse an einer Teilnahme an einer Sendung bei Çira Fokus hat und unter anderem eigene Initiativen, Kampagnen, Organisationen, Projekte, etc. vorstellen möchte, kann unter der E-Mail-Adresse [email protected] Kontakt mit der Redaktion aufnehmen.