Solidaritätsdemonstrationen für Rojava: Brecht das Schweigen!

In Deutschland haben am Samstag Demonstrationen gegen die Angriffe der Türkei auf Nordsyrien stattgefunden. In mehreren Städten wurde die Bundesregierung zu einer Stellungnahme gegen die türkischen Kriegsverbrechen aufgefordert.

In Duisburg, Leipzig, Hamburg, Lübeck und Stuttgart haben am Samstag Demonstrationen gegen den türkischen Angriffskrieg gegen Rojava stattgefunden. Die Türkei hat zusätzlich zu ihrem seit Jahren andauernden Krieg niederer Intensität seit Oktober vergangenen Jahres drei schwere Luftangriffswellen gegen Nord- und Ostsyrien verübt. Primäres Ziel dabei ist die Zerstörung der Revolution von Rojava über die systematische Vernichtung lebenswichtiger Infrastruktur und die Vertreibung der Bevölkerung. Die letzte Angriffswelle dieser Art fand über die Weihnachtstage statt. 58 Attacken mit Kampfjets und Drohnen auf Siedlungen, die Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung mit Energie und Lebensmitteln, Gesundheitseinrichtungen, Baufirmen, eine Druckerei, Gewerbebetriebe und Checkpoints der Sicherheitskräfte verzeichneten die Behörden der Demokratischen Selbstverwaltung im Zeitraum zwischen dem 23. und 26. Dezember. Die Bilanz: zehn Tote und dutzende Verletzte.

Duisburg


Auf den Aufruf des Verbands von Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E) und des NRW-weiten kurdischen Dachverband FED-MED versammelten sich Kurd:innen und solidarische Menschen am Duisburger Hauptbahnhof, um gegen die völkerrechtswidrigen Angriffe der Türkei und das Schweigen der internationalen Staatengemeinschaft zu protestieren. Die Demonstration begann mit einer Schweigeminute im Gedenken an die Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes. Eine Aktivistin informierte über den Anlass des Protestes, weitere Reden wurden von Ahmed Kobanê (FED-MED) und Ahmed Abdullah (PYD) gehalten. In den Reden wurde die schweigende Zustimmung zu den Kriegsverbrechen der Türkei verurteilt. „Das Schweigen der gesamten Welt angesichts dieser Brutalität ist nicht hinnehmbar. Der türkische Staat begeht überall Massaker an Kurdinnen und Kurden. Die Bevölkerung von Rojava wird jeden Tag bombardiert, die gesamte Infrastruktur wird mit Luftangriffen zerstört. Um dieses Grauen zu beenden, muss die fortschrittliche Menschheit handeln“, so die Aktivist:innen. Von der deutschen Bundesregierung wurde gefordert, die Unterstützung für die Türkei zu beenden und sich zu den Verbrechen des NATO-Staats zu äußern.

Leipzig


In Leipzig fand am Samstagabend eine Demonstration von „Defend Kurdistan“ und „Women Defend Rojava“ statt. Angeführt wurde die Demonstration von einem Transparent mit der Aufschrift „Rojava verteidigen heißt die Frauenrevolution verteidigen“. Die internationale Öffentlichkeit wurde aufgefordert, die türkischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur nicht hinzunehmen.

Hamburg


In Hamburg fand eine Solidaritätsdemonstration für Rojava vom Hauptbahnhof zum Gänsemarkt statt. Die Teilnehmenden trugen ein Transparent mit der Aufschrift „Frieden für Rojava und Syrien – Kein Krieg“ und eine riesige grün-rot-gelbe Fahne und kritisierten die türkisch-deutsche Kooperation gegen die kurdische Freiheitsbewegung.

Lübeck


In Lübeck gingen Aktivist:innen auf den Aufruf von „Defend Kurdistan“ und PYD auf die Straße, um die Angriffe zu verurteilen und Solidarität mit Rojava zu demonstrieren.

Stuttgart


Bei einer Demonstration durch die Innenstadt von Stuttgart forderten Hunderte Menschen die Einstellung der türkischen Angriffe in Kurdistan. Angeführt wurde die Demonstration von einem Transparent mit der Aufschrift „Freedom for Öcalan – A political solution for the Kurdish question“.