Solidaritätshungerstreiks in Deutschland gehen weiter

Die Hungerstreiks für die Aufhebung der Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan werden in mehreren Städten in der Bundesrepublik fortgesetzt.

In zahlreichen Städten in Deutschland finden Hungerstreiks statt, mit denen Kontakt zu Abdullah Öcalan gefordert. Von dem PKK-Gründer, der seit knapp zwanzig Jahren in der Türkei im Gefängnis ist, gibt es seit September 2016 kein Lebenszeichen mehr.

Die Solidaritätshungerstreiks in Europa werden zur Unterstützung der HDP-Abgeordneten Leyla Güven durchgeführt, die bereits seit 36 Tagen im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) in einem unbefristeten Hungerstreik ist.

Dayîka Fîn, die zwei Kinder im kurdischen Befreiungskampf verloren hat, nimmt an dem seit acht Tagen in Köln stattfindenden Hungerstreik teil. „Wir sind für unsere Freundin Leyla im Hungerstreik. Leyla Güven tritt mit ihrer Aktion für die Kurdinnen und Kurden, für Freiheit und Demokratie ein. Sie kämpft dafür, dass auch wir auf dieser Welt frei und in Würde leben können“, erklärt sie. Ihre Mitstreiterin Gûlê fügt hinzu: „Wir machen uns Sorgen um Leyla Güven. Ich wünsche mir Frieden. Leyla soll gesund bleiben. Die jungen Menschen sollen nicht sterben. Auf keiner Seite soll Blut vergossen werden.“

An dem Hungerstreik in Köln nehmen auch Musikerinnen und Musiker von TEV-ÇAND (Tevgera Çand a Demokratîk a Mezopotamya, Demokratische Kulturbewegung Mesopotamiens) teil.

In Stuttgart setzen 20 Aktivistinnen und Aktivisten den Hungerstreik fort. Jeden Morgen bauen sie ein Zelt an der Marstallstraße auf, wo sie trotz kalter Temperaturen tagsüber ausharren und die Passanten über den Zweck ihres Hungerstreiks aufklären. Die Nacht verbringen die Hungerstreikenden im Demokratischen Gesellschaftszentrum.

In Hannover wurde ein Zelt vor dem Hauptbahnhof aufgestellt und es wurden Flugblätter verteilt. In Hamburg hat die dritte Gruppe den im Wechsel stattfindenden Hungerstreik übernommen. In der Mönckebergstraße finden täglich zwischen 16 und 17 Uhr einstündige Kundgebungen statt. Heute traten die Hungerstreikenden zunächst vor dem Oberlandesgericht am Sievekingplatz in Aktion und forderten die Freilassung des kurdischen Politikers Mahmut Kaya, dessen Prozess heute begonnen hat. Am Nachmittag fand die Kundgebung in der Innenstadt statt.