Simonnet: Leyla Güven soll Ehrenbürgerin von Paris werden

Die Pariser Linkspolitikerin Danielle Simonnet fordert die Ehrenbürgerschaft für die kurdische Politikerin Leyla Güven. Die HDP-Abgeordnete befindet sich seit 86 Tagen im Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans.

Im Stadtrat von Paris forderte die Linkspolitikerin Danielle Simonnet die Ehrenbürgerschaft für Leyla Güven. Das erklärte Simonnet am Donnerstag im Anschluss an die Sitzung auf einer Pressekonferenz in der französischen Hauptstadt. 

Die kurdische Politikerin, die HDP-Abgeordnete für die Provinz Colemêrg (Hakkari) und Ko-Vorsitzende des zivilgesellschaftlichen Zusammenschlusses DTK (Demokratischer Gesellschaftskongress, türkisch: Demokratik Toplum Kongresi) ist, befindet sich seit 86 Tagen für die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans in einem unbefristeten Hungerstreik. Bis zu ihrer Entlassung vor genau einer Woche befand sich Leyla Güven wegen ihrer Kritik an der türkischen Militärinvasion in der nordsyrischen Stadt Efrîn ein Jahr lang im Gefängnis von Amed (Diyarbakir). Dort begann sie am 7. November 2018 ihren Hungerstreik, dem sich inzwischen Hunderte politische Gefangene und Aktivist*innen angeschlossen haben.

Zum Prozess von Leyla Güven war am vergangenen Freitag auch Danielle Simonnet, Sprecherin der französischen Linkspartei La France Insoumise (deutsch: Das unbeugsame Frankreich) und Koordinatorin der Parti de Gauche (deutsch: Linkspartei) nach Amed gereist. Simonnet war mit einer Abordnung europäischer Politikerinnen und Politiker vor Ort, um die Verhandlung zu verfolgen. In den Gerichtssaal kam die Delegation zwar nicht, dafür konnte sie miterleben, wie Leyla Güven nach einem Jahr Untersuchungshaft das Gefängnis verlassen konnte. Simonnet kündigte an, einen Antrag für die Ehrenbürgerschaft Leyla Güvens mit der Ratsfraktion der Pariser Linken in den Rat einzubringen.