Selbstmorddrohnen über Tişrîn-Damm abgeschossen

Die QSD haben über dem Tişrîn-Damm zwei Selbstmorddrohnen der Besatzungstruppen abgeschossen. Das Bündnis berichtet auch von türkischen Luftangriffen auf Unterkünfte von Arbeitern, die Schäden am Damm beheben.

Türkische Luftangriffe auf Dörfer

Die Demokratischen Kräften Syriens (QSD) haben zwei Drohnen der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen abgeschossen. Wie das Bündnis mitteilte, wurden die fliegenden Tötungsmaschinen am Samstag in der Umgebung des am Euphrat gelegenen Tişrîn-Damms zu Boden gebracht. Es soll sich um sogenannte Selbstmorddrohnen gehandelt haben, hieß es.

An der Front zur Qereqozax-Brücke gingen die Kämpferinnen und Kämpfer laut Angaben des Bündnisses wieder gegen Stellungen und Stützpunkte der türkischen Armee und ihrer Söldnertruppe SNA vor. Ins Visier genommen wurde demnach unter anderem die in der Ortschaft Al-Hoshariya im Nordwesten von Minbic gelegene Basis. Dabei soll es zu Toten und Verletzten in den Reihen der Besatzungstruppen gekommen sein, die genaue Zahl blieb aber unklar.

Die QSD bestätigten zudem Berichte über fortgesetzte Luft- und Bodenangriffe auf die Gebiete der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES). Demnach verzeichnete das Bündnis am Vortag diverse Bombardierungen durch Kampfflugzeuge und unbemannte Kampfdrohnen sowie schwerer Artillerie. Unter den Zielen waren Punkte in der direkten Umgebung des Tişrîn-Damms, darunter Unterkünfte von Arbeitern, die für die Reparatur von Schäden an der Talsperre infolge früherer Angriffe im Einsatz sind, der Syriatel-Hügel sowie das Dorf Xirbêt Zemalê (Chirbet Samala).

Schwere Bombardements gegen Siedlungsgebiete

Auch im Süden von Kobanê gelegene Siedlungsgebiete wurden nach QSD-Angaben wieder unter Beschuss gesetzt – mit Kampfjets, Panzern, Raketen und Mörsern. Einschläge gab es demnach in Tîna (al-Tineh), Cadê (Ja’aada), Bîr Hiso (Bir Hesu), Dîkan (Dekan), Xeseq (Ghasaq) und Melhe (Malha). Diese Ortschaften liegen an der Ostseite der Qereqozax-Brücke und werden seit Wochen nahezu täglich von Bestatzungstruppen bombardiert, die QSD berichten von „erheblichen Schäden“ an Häusern und anderem Eigentum der Zivilbevölkerung. Auch angrenzendes Hügelgelände wurde beschossen, ebenso das westlich von Kobanê gelegene Dorf Şêxler (auch Şiyûx). Angaben über verletzte Zivilpersonen liegen nicht vor. Die QSD weisen darüber hinaus auf permanente Aufklärungsflüge über Ain Issa hin.

Verteidigungsoffensive der QSD

Das Zentrum der Stadt Minbic ist seit Anfang Dezember in der Hand der SNA, die mit türkischer Unterstützung versucht, die QSD östlich des Euphrat zu drängen und weitere Gebiete in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien zu besetzen, darunter die symbolträchtige Stadt Kobanê. Das multiethnische Bündnis, dem auch die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ angehören, hält mit einer Gegenoffensive dagegen. Diese umfasst neben Minbic auch andere Gebiete in der Region, etwa die seit Anfang Dezember täglich von der türkischen Armee bombardierte Tişrîn-Talsperre, die etwa 30 Kilometer südöstlich des Stadtkerns von Minbic liegt, etliche frontnahe Dörfer und die Qereqozax-Brücke, die Minbic mit Kobanê verbindet.