Razzia gegen HDP-Hungerstreik in Mersin

Die Polizei ist gegen einen dreitägigen Solidaritätshungerstreik für die kurdische Politikerin Leyla Güven in der HDP-Zentrale in Mersin vorgegangen. Zehn Personen wurden festgenommen.

Um die hungerstreikende HDP-Abgeordnete Leyla Güven im Gefängnis zu unterstützen, hat gestern ein dreitägiger Solidaritätshungerstreik in der Zentrale der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in Mersin begonnen. Die Polizei drang in das Gebäude ein und nahm zehn Hungerstreikende fest.

Während der Razzia sperrte die Polizei die Umgebung des Gebäudes weiträumig ab und verweigerte Anwälten zunächst den Zutritt. Bereits im Vorfeld war der Vorstand von der Polizei telefonisch dazu aufgefordert worden, die Namen aller Hungerstreikenden zu nennen. „Sonst kommen wir und es gibt Festnahmen“, wurde gedroht.

Erst nach Abzug der Polizei konnten HDP-Abgeordnete das Gebäude in Begleitung von Anwälten betreten. Die Inneneinrichtung ist verwüstet, Transparente und Bilder des PKK-Gründers Abdullah Öcalan wurden beschlagnahmt.

Bei den festgenommenen Hungerstreikenden handelt es sich um die Provinzverbandsvorsitzende Zuhal Önen sowie Ali Alper, Gule Kaya, Mehmet Aykut, Zahide Yavuz, Abdulbaki Akkoyun, Ali Bilen, Diyar Turgut, Bahattin İlet und Doğan Atay.

Der HDP-Abgeordnete Ridvan Turan erklärte nach der Razzia: „Die Polizei sagt, sie habe vor ihrem Einsatz im HDP-Gebäude einen Hinweis erhalten. Dieser Hinweis betrifft vermutlich die Bürgerinnen und Bürger, die in einen Hungerstreik getreten sind, um Leyla Güven zu unterstützen. Bis heute erwarten wir, dass die Forderungen von Leyla Güven erfüllt werden. Bei dieser Razzia handelt es sich um einen Angriff auf Leyla Güven. Diesen Angriff verurteilen wir. Wir erklären erneut, dass wir an Leyla Güvens Seite stehen und bleiben werden.“

Die kurdische Politikerin Leyla Güven ist am 7. November im Gefängnis in Amed (Diyarbakir) in einen unbefristeten Hungerstreik getreten und fordert die Aufhebung der Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan.