Mersin: Rassistischer Übergriff auf Kurden aus Hewlêr

Eine kurdische Familie aus Hewlêr ist in Mersin von türkischen Rassisten angegriffen worden. Zwei Personen wurden verletzt, eine von ihnen schwer.

Eine kurdische Familie aus Hewlêr ist in der südtürkischen Provinz Mersin von Faschisten attackiert worden. Die drei Männer zeigten bei dem Angriff den „Wolfsgruß”, das Erkennungszeichen der rechtsextremen türkischen „Grauen Wölfe“. Die beiden Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. In digitalen Netzwerken wurden Aufnahmen des Angriffs veröffentlicht. Darauf ist eine Person zu sehen, die bewusstlos in ihrem Blut liegt. Ob die Angreifer festgenommen wurden, ist bisher unbekannt. Von den Behörden liegt keinerlei Erklärung vor.

Kurde sollte in einen Abgrund geworfen werden

Der Augenzeuge Cihan Kutluk berichtet: „Sie griffen den Mann und einen Jungen von vielleicht zwölf oder dreizehn Jahren mit Steinen an und schlugen ihnen auf den Kopf. Sie schleiften den Mann in Richtung eines Geländers, wo er das Bewusstsein verlor. Sie versuchten dann, den Mann in den Abgrund zu werfen. Zuerst hat es so ausgehen, als ob es bei dem Streit um die Vorfahrt gegangen wäre. Aber das ist nicht richtig. Sie haben den Wolfsgruß gemacht und kurdenfeindliche Beschimpfungen ausgestoßen. Da habe ich begriffen, dass es sich um einen rassistischen Angriff handelt.”

Angreifer bedroht Zeugen

Über mehrere Minuten hätten die Angreifer kurdenfeindliche Beschimpfungen ausgestoßen, fährt Kutluk fort. „Ich habe den verletzten Mann dann in meinem Wagen zu einem Kontrollpunkt der Militärpolizei gefahren. Anschließend haben wir den Notdienst gerufen und ihn ins Krankenhaus gebracht.“ Kutluk hat auch das Kennzeichen des Fahrzeugs der Angreifer an die Militärpolizei weitergegeben. Bei dem Täter, der den Fahrer des Familienwagens mit einem großen Stein auf den Kopf geschlagen hat, soll es sich um Mehmet Fatih Oflaz gehandelt haben. Dieser soll Zeug:innen mit dem Tod bedroht haben.