Rache für Ceren Güneş: Lastwagen in Adana zerstört

Das linke Guerillabündnis HBDH hat sich zu einer Sabotageaktion gegen einen Lastwagen bekannt, der aus der Türkei in die türkische Besatzungszone Azaz in Nordsyrien unterwegs war. Gewidmet wurde die Aktion der gefallenen Ärztin Ceren Güneş.

Die Vereinigte Revolutionsbewegung der Völker (Halkların Birleşik Devrim Hareketi, HBDH) hat sich zu einem Anschlag auf einen Lastwagen in Adana bekannt. Wie die „Rachemiliz Ceren Güneş“ des linken Guerillabündnisses mitteilt, ist der Lastwagen, der am 7. November im Hafen von Mersin beladen wurde und sich auf dem Weg in das von der türkischen Armee und dschihadistischen Gruppen besetzte Gebiet Azaz in Nordsyrien befand, samt seiner Ladung durch eine Sabotageaktion zerstört worden.

„Jede Form der Unterstützung für die Besatzungskräfte und die dschihadistischen Banden ist für uns ein Angriffsziel“, heißt es in der Erklärung. Alle Transporte in die besetzten Gebiete – ob militärische Güter, vermeintliche Hilfeleistungen oder Spielzeug – werden von der HBDH als Maßnahmen zur Normalisierung der Besatzung und Vertuschung der stattfindenden Massaker bezeichnet:

„Die AKP und die von ihr genährten Banden haben Jugendliche in Suruç [Pirsûs] ermordet, die Spielzeug nach Kobanê bringen wollten. Jetzt töten sie Kinder mit Phosphorbomben. Sie können das Blut an ihren Händen nicht abwaschen, indem sie zwölf Tonnen Spielzeug an Kinder verteilen. Die Kinder in der mit Panzern und Granaten besetzten Region, deren Familien zerstreut, deren Wohnungen geplündert, denen die Zukunft genommen und die assimiliert werden, brauchen kein Spielzeug, sondern die Möglichkeit, mit ihren Familien menschlich und frei auf ihrem Land leben zu können. Was der türkische Staat beim Massaker von Dersim den alevitischen Kindern und beim armenischen Genozid den armenischen Kindern angetan hat, wiederholt er jetzt an den Kindern der Völker in Rojava.“

Die HBDH widmet ihre Sabotageaktion der Ärztin und Kommandantin Ceren Güneş (Özge Aydın), die am 3. November bei der Verteidigung von Rojava gegen die türkische Invasion ums Leben gekommen ist. „Der Mensch lebt und stirbt nur einmal. Revolutionäre Menschen machen beides richtig. Ceren Güneş ist diesen Weg gegangen“, so die HBDH.