QSD sprengen Waffenlager pro-türkischer Söldner

Unweit von Minbic ist ein Waffen- und Munitionslager pro-türkischer Söldner von den Demokratischen Kräften Syriens gesprengt worden. Es soll Tote und Verletzte in den Reihen der Dschihadisten geben.

Vergeltungsoperation

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben nach eigenen Angaben ein Waffen- und Munitionslager pro-türkischer Söldner unweit von Minbic gesprengt. Die Operation fand laut QSD-Pressesprecher Farhad Şamî am späten Donnerstagabend in einem Dorf östlich der Gemeinde Ebû Qelqel (Abu Qalqal) statt. Es handele sich um eine Reaktion auf die „Verbrechen der türkischen Besatzung und ihrer Söldner“, so Şamî. Ihm zufolge sollen bei der Explosion auch „zahlreiche“ Dschihadisten getötet und verletzt worden sein. Die genaue Zahl sei jedoch unklar.

Die Türkei und ihre Proxytruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) hatten in den vergangenen beiden Tagen schwere Luft- und Drohnenangriffe auf Teilnehmende einer zivilen Friedenswache an der südöstlich von Minbic gelegenen Tişrîn-Talsperre verübt. Dabei sind nach jüngsten Angaben der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) fünf Menschen getötet und 40 weitere verletzt worden. Unter den Verwundeten sind auch mehrere Sanitäter:innen sowie vier Journalist:innen.

Die DAANES und die QSD verurteilten die Angriffe als Kriegsverbrechen und forderten die internationale Gemeinschaft zu Reaktionen auf die Angriffe des Aggressors Türkei und dessen Dschihadisten auf.  „Wenn türkische Kampfbomber gezielt und systematisch die Zivilbevölkerung und ihre Energieanlagen beschießen, sind das Kriegsverbrechen, die geächtet und gestoppt gehören“, hatte die Autonomieverwaltung betont. Bisher herrscht weitgehende Ignoranz gegenüber dieser Forderung.

Die Gemeinde Ebû Qelqel liegt keine 18 Kilometer südöstlich des Stadtkerns von Minbi und stellt einen strategischen Standort dar, da die Tişrîn-Talsperre in wenigen Autominuten zu erreichen ist. Die Türkei und die von Ankara gesteuerte SNA versuchen das Kraftwerk seit dem 8. Dezember einzunehmen und sich so den Weg nach Kobanê freizukämpfen. Der Staudamm ist wichtig für die Wasser- und Stromversorgung großer Gebiete in der nordostsyrischen Autonomieregion. Die QSD halten mit einer Gegenoffensive gegen eine Besatzung.