Prozess gegen Michel Brandt wegen Kurdistan-Solidarität vertagt

Vor dem Landgericht Karlsruhe haben Dutzende Menschen die Aufhebung des PKK-Verbots und ein Ende der Verfolgung der Kurdistan-Solidarität in Deutschland gefordert. Die Verhandlung gegen den ehemaligen Abgeordneten Michel Brandt wurde vertagt.

In einem überfüllten Saal des Karlsruher Landgerichts fand heute das Berufungsverfahren gegen den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Michel Brandt statt. Vom Amtsgericht Karlsruhe war Brandt vor einem Jahr wegen seiner Solidarität mit Rojava und der Verurteilung der türkischen Militärintervention in Nordsyrien belangt worden. Angeblich habe er für Solidarität mit Rojava mit in Deutschland verbotenen Symbolen geworben. Da die Staatsanwaltschaft dies in der heutigen Verhandlung nicht nachweisen konnte, wurde das Verfahren vertagt. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft auf Nachfragen des vorsitzenden Richters eine Einstellung des Verfahrens abgelehnt.

Vor dem Prozess hatten morgens ab acht Uhr über fünzig Menschen an einer Kundgebung gegen die andauernde Kriminalisierung der Kurdistan-Solidarität teilgenommen. Reden wurden gehalten von Gökay Akbulut, Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion, Sahra Mirow, Landesprecherin der Partei DIE LINKE, Michel Brandt, Rudolf Bürgel und der Roten Hilfe e.V. Kritisiert wurde die deutsche Politik, die Menschenrechtsverletzungen und Folter des Erdogan-Regimes gegen die türkische und kurdische Opposition deckt und die völkerrechtswidrigen Angriffe auf Rojava und Südkurdistan totschweigt. Gefordert wurde ein sofortiger Stopp der Waffenlieferungen an die Türkei, die erst die militärischen Angriffe sowie den Einsatz von Chemiewaffen und schmutzigen Bomben auf Rojava ermöglichen. Die Redner:innen betonten die Solidarität der LINKEN mit dem kurdischen Freiheitskampf.

Gefordert wurde auch die Aufhebung des PKK-Verbots und ein Ende der Verfolgung der Kurdistan-Solidarität in Deutschland: „Der Prozess gegen Michel Brandt muss eingestellt werden.“