Proteste wegen Paris-Massaker in vielen Städten
In Frankreich, Griechenland, der Schweiz, Österreich und Deutschland haben erneut Protestaktionen wegen der Morde in Paris stattgefunden.
In Frankreich, Griechenland, der Schweiz, Österreich und Deutschland haben erneut Protestaktionen wegen der Morde in Paris stattgefunden.
In vielen europäischen Städten gingen auch am Donnerstag wieder Aktivist:innen wegen des Massakers am 23. Dezember in Paris, bei dem Emine Kara (Evîn Goyî), Şirîn Aydın (Mîr Perwer) und Abdurrahman Kızıl ermordet wurden, auf die Straßen. Unter anderem in Brest, Marseille, Athen, Lausanne, Graz und Berlin auf die Straße.
Demonstration in Lausanne
In der Schweizer Stadt Lausanne gingen viele Menschen im Gedenken an das Pariser Massaker auf die Straße. Auf der Auftaktkundgebung wurden im Gedenken an die Ermordeten Kerzen entzündet. Hatice Kandal erklärte im Namen der Frauenrats Lajîn: „Das kurdische Volk kennt diese Völkermordpolitik sehr gut. Wir verlangen Rechenschaft für das Massaker von 2013 und auch das Massaker vom 23. Dezember. Wir werden die Vertuschungsversuche des französischen Staates nicht zulassen. Wir werden die Straßen als kurdische Frauen und kurdisches Volk nicht verlassen.“ Der Frauenrat ruft zur europaweiten Demonstration am 7. Januar 2023 in Paris auf.
Große Demonstration Berlin
Auch in Berlin forderten Aktivist:innen die Aufklärung des Massakers von Paris. Viele Menschen versammelten sich auf Aufruf von Nav-Berlin und dem Frauenrat Dest-Dan am Alexanderplatz und zogen bis zur französischen Botschaft am Brandenburger Tor. Die Teilnehmenden riefen immer wieder „Es lebe der Widerstand der PKK“, „Zap – Avaşîn – Metîna, es lebe der Widerstand der Guerilla“ und „Hoch die internationale Solidarität“.
Der Ko-Vorsitzende von Nav-Berlin, Erhan Fırat, thematisierte in seiner Rede die Invasionsangriffe des türkischen Staates und die kurdische Politikerin Sibel Yiğitalp erinnerte daran, dass das Massaker in Paris 2013 nicht aufgeklärt wurde. Im Namen des Vorbereitungskomitees hielt Mehtap Erol eine Rede. Darin fragte sie: „Seit 10 Jahren stehen wir vor der französischen Botschaft. Wir fragen: Wo bleibt die Gerechtigkeit? Woher hatte der Täter die Waffe und die vielen Patronen? Wie kam er mit einer Tasche voller Munition von seinem Haus an den Ort, wo der der Anschlag stattfand? Woher wusste der Täter zum Zeitpunkt des Anschlags, dass es eine europäische Demonstration für die in Paris ermordeten kurdischen Frauen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez vorbereitet würde? Warum fand der Anschlag kurz vor dem zehnten Jahrestag der Ermordung der drei kurdischen Frauen statt? Warum wurden nach dem Anschlag in Paris am 9. Januar 2013 keine Sicherheitsmaßnahmen für Kurd:innen ergriffen? Kannte der Täter die kurdische Politikerin Emine Kara, so dass er zunächst auf sie schoss und dann zu ihr zurückkehrte, nachdem er weggegangen war, um weitere Schüsse abzugeben? Warum wird nicht bekannt gegeben, wer zusammen mit dem Täter festgenommen wurde?“ Anschließend wurde für die in Berlin am 6. Januar stattfindende Demonstration aufgerufen.