Proteste in Isfahan weiten sich aus

Die Protestaktionen im Iran gegen die Verteuerung der Lebenshaltungskosten, die Korruption und die Unterbrechungen der Strom und Wasserversorgung nehmen zu.

Die Aktionen im iranischen Isfahan gehen am dritten Tag in Folge weiter und haben sich auf weitere Städte ausgeweitet. Bei den Aktionen in der Siedlung Shapur Jadid in Isfahan wurden Parolen wie „Hau ab Khamenei“, „Tod dem Diktator“ und „Der Feind ist hier, nicht in Amerika“ gerufen.

Die Sicherheitskräfte griffen die Protestaktion mit Gasgranaten an. Die Jugendlichen entzündeten daraufhin Autoreifen. In manchen Straßen mussten sich die staatlichen Kräfte aufgrund des Widerstandes der Protestierenden zurückziehen. Über der Siedlung stieg Rauch auf, die Straßen in Şapur Cedid glichen einem Kriegsgebiet. Auch am dritten Tag wurden viele Personen festgenommen.

In der Vorstadt Karaj von Teheran fanden ebenso Protestaktionen statt. Dabei wurde gerufen, „Hohe Preise! Inflation! Wir tolerieren diese Katastrophe nicht mehr“, „Tod dem Diktator“, „Das Volk leidet und Khamenei hält sich für Gott“, „Haut ab, Mullahs“. Die Aktionen gingen bis in die Abendstunden weiter und es kam immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.

In Maschhad gingen die Menschen ebenfalls auf die Straße und protestierten gegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik des iranischen Staates.

Im Iran existieren neben der extremen Hitze, der Trockenheit, dem Wertverlust der iranischen Währung gegenüber dem Dollar und der Korruption viele weitere politische und gesellschaftliche Probleme. Deswegen finden seit Wochen Protestaktionen und Streiks statt. Die Lastwagenfahrer sind erneut seit einer Woche im Streik und lähmen das öffentliche Leben im Land. Die Schlangen an den Tankstellen werden immer länger. Die Märkte sind leer und die iranische Regierung ist in Sorge. Vor Jahren hatte die damalige Herrschaft des Schahs durch Proteste der Ölarbeiter einen schweren Schlag erlitten.