Proteste gegen Veranstaltungsverbot: HDP-Zentrale abgesperrt

Eine Veranstaltung in Ankara von öffentlich Beschäftigten, die aufgrund von Ausnahmezustandsverfügungen entlassen wurden, ist verboten worden. Die Polizei sperrte die Zentrale der HDP in Ankara ab.

Der Gouverneur von Ankara hat gestern eine für heute angekündigte Veranstaltung der aufgrund von Ausnahmezustandsverfügungen entlassenen Beschäftigten im öffentlichen Dienst im Yılmaz-Güney-Salon in Ankara verbieten lassen. Nach dem Verbot versuchten die Betroffenen, die Parteizentralen der Demokratischen Partei der Völker (HDP) und der Saadet Partei (SP) in Ankara zu besuchen. Einige von ihnen konnten noch die Zentrale der HDP betreten. Kurz darauf jedoch sperrte die Polizei das Gebiet vollständig ab und führt seitdem Personenkontrollen durch und lässt niemanden mehr durch.

Die HDP-Abgeordneten Ömer Faruk Gergerlioğlu und Habip Eksik protestierten gegen die Blockade. Es kam zu einer kurzen Auseinandersetzung zwischen den Abgeordneten und Polizei. Zwei Personen wurden festgenommen.

Auch Personen, die aus Istanbul und anderen Städten angereist waren, wurden bereits im Vorfeld gestoppt und zurückgeschickt. Die aus Istanbul angereisten Betroffenen versuchten, gegen die Verbote zu demonstrieren. Allerdings griff die Polizei die Protestierenden an und verletzte mehrere Personen durch Pfefferspray.

In der Türkei sind nach dem Putschversuch 2016 über 100.000 Menschen aus dem öffentlichen Dienst entlassen worden.