Proteste gegen türkische Angriffe auf Rojava in Europa
Nach den Angriffen des türkischen Militärs auf Grenzdörfer in Rojava rufen die kurdische Jugendbewegung und der europaweite Dachverband KCDK-E zu Protesten auf der Straße auf.
Nach den Angriffen des türkischen Militärs auf Grenzdörfer in Rojava rufen die kurdische Jugendbewegung und der europaweite Dachverband KCDK-E zu Protesten auf der Straße auf.
Einen Tag nach dem Istanbuler Syriengipfel der Türkei, Deutschlands, Russlands und Frankreichs am vergangenen Samstag hat die türkische Armee mit grenzüberschreitenden Angriffen auf Rojava begonnen. Bei den Angriffen auf Dörfer bei Kobanê und Girê Spî (Tall Abyad) sind bisher zwei Menschen ums Leben gekommen, weitere wurden verletzt.
Der europaweite Dachverband KCDK-E und die Jugendbewegung Tevgera Ciwanên Şoreşger rufen aus diesem Grund zum Protest gegen den türkischen Staat auf.
1. November: Welt-Kobanê-Tag
Der KCDK-E verwies in seinem Aufruf auf den Welt-Kobanê-Tag am 1. November, der bei der Verteidigung Kobanês gegen den IS im Jahr 2014 erfolgreich ausgerufen worden ist. „Jetzt greift der türkische Staat Kobanê an. Kobanê gehört zu den größten Errungenschaften unseres Befreiungskampfes. Der Diktator Erdoğan, der sich auf einen kurdischen Genozid eingeschworen hat, will jetzt Rache dafür üben, dass nicht Kobanê gefallen ist, sondern Til Hamis, Til Beraq, Şedadê, Hol, Ain Îsa, Girê Spî, Sirrin, Tishrin, Minbic, Tabqa und Raqqa von der IS-Herrschaft befreit wurden.“
„Widerstand gegen die Feinde der Rojava-Revolution“
Die Tevgera Ciwanên Şoreşger rief in einer Erklärung aufgrund der anhaltenden und erweiterten Angriffe auf Rojava die kurdische Jugend dazu auf, „Widerstand gegen die Feinde der Rojava-Revolution zu leisten“. Weiter heißt es in der Erklärung: „Die Revolution von Rojava ist die größte Errungenschaft des Volkes und des Freiheitskampfes. Nun versucht der faschistische Feind, diese Errungenschaft militärisch in Rojava anzugreifen. Der türkische Staat, der sich langsam aber sicher damit schwer tut, an der Macht zu bleiben, versucht nun durch einen Völkermord an den Kurd*innen seine Existenz zu sichern.“
Protest in Marseille
Zu einer ersten Protestaktion ist es in Marseille gekommen. Auf der Kundgebung wurde neben den Angriffen auch die ignorante Haltung der europäischen Staaten zu dem türkischen Vorgehen in Rojava verurteilt.