Proteste gegen Isolation in vielen europäischen Städten

In vielen europäischen Städten gingen gestern erneut Aktivist*innen gegen die Isolation Öcalans und zur Unterstützung des Hungerstreiks auf die Straße.

Auch gestern kam es unter anderem in der Schweiz, in Dänemark, Deutschland und Frankreich zu Protesten. Die Aktivist*innen forderten die Aufhebung der Isolation Öcalans und drückten ihre Solidarität mit den Hungerstreikenden aus. In der Türkei und in Nordkurdistan befinden sich tausende Gefangene im Hungerstreik. Die Abgeordnete Leyla Güven, die den Hungerstreik zur Aufhebung der Isolation Öcalans initiierte, verweigert seit 155 Tagen aus Protest die Nahrungsaufnahme. Öcalan ist der Ideengeber der radikaldemokratischen, frauenbefreienden Paradigmen der kurdischen Freiheitsbewegung und stellt die Schlüsselfigur für einen Friedensprozess dar. Der Hungerstreikwiderstand wird von großen Mobilisierungen begleitet die darauf zielen, das weltweite Schweigen über die Massenaktion zu durchbrechen. Daher finden immer wieder auch vor internationalen Institutionen und Parlamenten Protestaktionen statt.

Proteste in mehreren Städten der Schweiz


Auch in der Hauptstadt des Schweizer Kantons Jura Delsberg sowie in Basel, Lausanne, Zürich, Aarau und in Bern fanden Protestaktionen statt. In Bern trugen die Aktivist*innen der Revolutionäre Jugendbewegung (Tevgera Ciwanên Şoreşger – TCŞ) Masken und Bilder derjenigen, die sich aus Protest gegen das Schweigen und die Isolation das Leben genommen haben. In Basel fand eine Protestaktion vor dem Kantonsparlament statt.


In Genf versammelte sich die Revolutionäre Jugendbewegung vor den Vereinten Nationen in Genf unter der Parole „Die Isolation muss durchbrochen und die Forderungen der Hungerstreikenden erfüllt werden“. Hier wurde insbesondere das Schweigen des Antifolterkomitees des Europarats (CPT) und der UN kritisiert. Der Ko-Vorsitzende des kurdischen Dachverbands CDK, Salih Sağlam, erklärte: „Im Angesicht des kritischen Zustands der Hungerstreikenden muss der Widerstand gesteigert werden und überall die Stimme der Hungerstreikenden hörbar gemacht werden.“


In Zürich organisierte die Solidaritätsplattform mit den Hungerstreikenden eine Kundgebung. Die Aktivist*innen trugen einen Sarg mit der Aufschrift „Habt ihr gehört, aus den Gefängnissen kommen Särge“.

Kopenhagen: „Wir sterben!!! Verleiht uns Eure Stimme“

In Kopenhagen wurden in verschiedenen Stadtteilen Informationsstände unter dem Titel „Wir sterben!!! Verleiht uns Eure Stimme“ organisiert. Der Frauenrat Sevê verteilte Flugblätter zu den Hungerstreiks und der Situation Öcalans.

Frankfurt am Main: Protestaktion geht weiter

Auch gestern ging die Protestkundgebung der Frauenräte Amara, Nujin und Sara weiter. Die Protestierenden warnten, dass es jederzeit Tote geben könne – die europäischen Staaten aber immer noch „die drei Affen“ spielten.

Demonstration in Mantes la Jolie

Im französischen Mantes la Jolie fand eine von der Frauenbewegung TJK-F angeführte Demonstration mit hunderten Teilnehmer*innen gegen die Isolation statt. Auffällig war insbesondere die große Teilnahme der Jugend. Immer wieder wurde „Freiheit für Öcalan“ und „Wir sind alle Leyla“ gerufen.