Proteste gegen Erdoğan-Besuch gehen weiter

Die Proteste von Kurd*innen und ihren Freund*innen gegen den unmittelbar bevorstehenden Besuch des türkischen Staatschefs Erdoğan gehen weiter.

In vielen Städten Deutschlands fanden Protestaktionen im Vorfeld des Besuchs des türkischen Staatschefs Erdoğan statt. In Mannheim versammelten sich Kurd*innen und ihre Freund*innen auf Aufruf des Ronahî-Berîwan-Frauenrats zum Protest. Bei der Aktion wurden insbesondere die heuchlerische Türkeipolitik Deutschlands und die Unterstützung des Erdoğan-Regimes kritisiert. Die Teilnehmer*innen riefen immer wieder: „Merkel finanziert, Erdoğan bombardiert.“ Die Aktion, auf der auch Flugblätter verteilt wurden, endete gegen 19.00 Uhr.

Nürnberg

Am Weißen Turm in Nürnberg versammelten sich Kurd*innen und solidarische Aktivist*innen auf Aufruf der Initiative Frieden in Kurdistan. An der Organisation der Kundgebung nahmen PARTIZAN Nürnberg und verschiedene in Nürnberg aktive migrantische und deutsche fortschrittliche, demokratische und revolutionäre Organisationen teil. In den Reden wurde die Repression des türkischen Staates gegen die Kurd*innen und die demokratischen, revolutionären Kräfte, die Festnahmen und die Besetzung von Efrîn verurteilt. Deutschland wurde als Komplize des Erdoğan-Regimes, der unter anderem die Besatzung von Efrîn durch Waffenverkäufe stützt, verurteilt.

Stuttgart

In Stuttgart wurde auf der Königsstraße im Stadtzentrum ein Protestzelt eröffnet. Viele Besucher*innen des Zelts drückten ihre Unzufriedenheit mit dem Erdoğanbesuch deutlich aus. Ein Besucher sagte: „Eigentlich liebe ich die Türkei sehr, aber aufgrund der politischen Lage kann ich nicht mehr in die Türkei reisen. Mein Wunsch ist es nicht in die Türkei zu gehen, sie zu boykottieren, ich verbringe meine Ferien nun in anderen Ländern.“

 

Freiburg

In Freiburg folgten viele hundert Menschen dem Aufruf des Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrums Freiburg und des Nuda-Frauenrats. An der Kundgebung nahmen unter anderem Aktivist*innen der Partei DIE LINKE, der Antifa, der YXK und JXK und des alevitischen Zentrums Freiburg teil. Die Menschen riefen „Faschist Erdoğan“ und „Du bist in Deutschland nicht willkommen“, „Mörder Erdoğan, hau ab aus Kurdistan.“ Die Teilnehmer*innen erklärten es als inakzeptabel, dem „verbrecherischen Diktator den roten Teppich auszurollen.“

 

Bremen

Im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlichte der Sêvê-Frauenverein in Bremen einen Brief an Bundeskanzlerin Merkel hinsichtlich des Erdoğan-Besuchs. Die Frauen forderten Merkel auf, demokratische Werte nicht einem Deal mit Erdoğan zu opfern.