Proteste für Freiheit Öcalans

In Frankreich, Deutschland, Griechenland und der Schweiz versammelten sich Aktivist:innen auf Initiative der kurdischen Jugendbewegung, um gegen die Totalisolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan zu protestieren.

Die von der kurdischen Jugendbewegung Anfang vergangener Woche initiierten Proteste für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan nehmen Fahrt auf. In Paris, Bonn, Zürich und Athen gingen am Samstag Aktivist:innen auf die Straße und machten ihrer Wut über die Isolation der kurdischen Vordenkers Luft. Seit mehr als zwei Jahren dringt kein Lebenszeichen mehr von Öcalan von der Gefängnisinsel Imrali, so dass dringender Anlass zu Sorge um Gesundheit und Leben Öcalans besteht.

Demonstration in Bonn

In Bonn versammelten sich am Samstagabend Mitglieder der Revolutionären Jugendbewegung (TCŞ) zu einer Demonstration. Unter der Parole „Kein Leben ohne den Vorsitzenden“ und „Es lebe der Vorsitzende Apo“ zogen die Aktivist:innen durch die Straßen der nordrhein-westfälischen Metropole. Mit diesen Parolen wird nicht nur die Verbundenheit mit Öcalan deutlich gemacht, sondern auch seine Bedeutung für die Demokratisierung und Dekolonialisierung Kurdistans und des Nahen Ostens unterstrichen. Öcalan ist der Architekt des Modells der radikaldemokratischen Selbstverwaltung, wie sie in Rojava praktiziert wird. Die Aktivist:innen riefen zur Ausweitung der Proteste auf.

Protest in Zürich


Auch am Samstag war die Schweiz, die in der vergangenen Woche die Proteste in Europa angeführt hatte, mit dabei. In Zürich hatten die kämpferischen jungen Frauen (TekoJIN) und der TCŞ zum Protest mobilisiert. Die Aktivist:innen betonten besonders die Rolle Öcalans für die Befreiung der Frau. Öcalan setzte mit seinem Paradigma, das das Patriarchat als den zu lösenden Hauptwiderspruch definierte, einen Meilenstein im Frauenfreiheitskampf. So zitierten die Frauen Öcalans Parole „Ohne die Befreiung der Frau, kann sich keine Gesellschaft befreien“ und riefen immer wieder den mittlerweile zur Parole im globalen Frauenfreiheitskampf gewordenen Slogan der kurdischen Freiheitsbewegung „Jin, Jiyan, Azadî“ – „Frauen, Leben, Freiheit“.

Mehrere Demonstrationen in Vororten von Paris


In der französischen Hauptstadt gingen Aktivist:innen unter Führung der TCŞ in den Banlieues Corbeil und Clichy-sous-Bois für die Freiheit Öcalans auf die Straße. Die Aktivist:innen forderten eine Ausweitung der Proteste und ein Ende des Systems der Isolationsfolter auf der Gefängnisinsel Imrali, wo Öcalan seit seiner Verschleppung in einem internationalen Komplott im Jahr 1999 in einem de facto rechtsfreien Raum inhaftiert ist.

Athen: Straßenblockade für Öcalan

In der griechischen Hauptstadt Athen blockierten Aktivist:innen den Verkehr, um die Forderungen nach Freiheit des kurdischen Repräsentanten laut werden zu lassen.

Kommt zur Freiheitsoffensive“

Anfang Mai startete die neue politische Offensive der Revolutionären Jugendbewegung (TCŞ) und der Bewegung der kämpferischen jungen Frauen (TekoJIN) für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan. Die Offensive unter dem Titel „Werîn Cenga Azadiyê“ („Kommt zur Freiheitsoffensive“) begann mit Aktionen in Schweizer Städten wie Solothurn, Basel und Genf und gewinnt europaweit an Breite.