Aufgrund des Abkommens zwischen der irakischen Regierung und der südkurdischen Barzanî-Partei PDK über die Verwaltung der Region Şengal kommt es zu Protesten. Die PDK hatte die ezidischen Bevölkerung am 3. August 2014 dem IS-Genozid kampflos überlassen und versucht nun, die Kontrolle über die Region zurückzuerlangen. Dazu sollen die Selbstverteidigungskräfte der Ezid*innen zerschlagen werden. Zum Protest gegen diesen Angriff hat der Autonomierat von Şengal (Meclîsa Xweseriya Demokratîk a Şengalê - MXDŞ) aufgerufen. Unter anderem kam es zu Aktionen in Esslingen und Marseille.
In Marseille gingen am Montagabend die kurdischen Jugendbewegungen TEKO-JIN und TCŞ auf die Straße. Unter Fahnen von PKK, TCŞ, TCŞ und YPJ zogen die jungen Aktivist*innen durch die Straßen der Stadt und führten Straßenblockaden durch. Die PDK ist eng mit dem Erdoğan-Regime verbündet. Die Protestierenden sehen hinter dem Vorgehen der PDK die Hand des türkischen Staates, der die Selbstverwaltung von Şengal als Projekt der Demokratischen Autonomie zu vernichten sucht. Sie riefen „Sag Stopp zum türkischen Faschismus“, „Status für Kurdistan“ und „Bijî Serok Apo“ und trugen Transparente mit der Aufschrift „Erhebe dich gegen die Besetzung von Şengal“.
In der süddeutschen Stadt Esslingen fand eine ähnliche Aktion statt. Die Aktion startete am Montag um 21.00 Uhr am Charlottenplatz. Die Aktivist*innen protestierten heftig gegen die Verlegung irakischer Truppen in die Şengal-Region. Außerdem wurde das seit 27 Jahren andauernde PKK-Verbot kritisiert.