Protest gegen Kriminalisierung von Kurden in Marseille

Zahlreiche Menschen haben in Marseille gegen die Kriminalisierung kurdischer Aktivist*innen in Frankreich protestiert.

In Marseille hat eine Protestkundgebung gegen die Kriminalisierung kurdischer Aktivist*innen stattgefunden. Am Dienstag waren bei zeitgleichen Durchsuchungen des kurdischen Gesellschaftszentrums in Marseille und diverser Wohnungen in der südfranzösischen Stadt sowie in Paris und Draguignan zwölf Personen festgenommen worden. Heute erhielten vier Personen eine polizeiliche Vorladung.

Die Kundgebung auf der Canebière begann mit weiteren Kriminalisierungsversuchen. Die Polizei führte Personenkontrollen durch, zog sich jedoch nach Protesten der Anwesenden zurück. Die Teilnehmenden riefen „Der Terrorist ist Erdogan“ und „Wir sind alle PKK“. Dabei hielten sie Schilder in den Händen, in denen auf die Unterstützung der Türkei für den „Islamischen Staat“ und die inkonsequente Haltung der französischen Regierung hingewiesen wurde. Auf einem Schild stand „Die Menschheit hat den Kurden viel zu verdanken“, auf einem anderen wurde der französische Präsident Macron des Verrats an den Kurden beschuldigt.

In einem Redebeitrag des kurdischen Gesellschaftszentrums wurde die Repression gegen die kurdische Bewegung in Frankreich als Geste an Erdogan bezeichnet und eine Fortsetzung der Proteste angekündigt. Am Samstag soll eine Großdemonstration in Marseille stattfinden.