Razzien in Frankreich: Zwölf Festnahmen - UPDATE

Bei zeitgleichen Razzien in Marseille, Paris und Draguignan sind mindestens zwölf kurdische Aktivist*innen festgenommen worden. Vor dem kurdischen Gesellschaftszentrum in Marseille fand während der Durchsuchung eine Protestaktion statt.

In Marseille sind das kurdische Gesellschaftszentrum (DKTM), mindestens sechs Privatwohnungen und ein Geschäft durchsucht worden. Die Durchsuchung im Verein und in dem anliegenden Laden dauerte vier Stunden an. Die Eingangstür wurde von der französischen Polizei gewaltsam aufgebrochen. Bei der Durchsuchung kam ein Polizeihund zum Einsatz.

Bei den Durchsuchungen der Privatwohnungen sind mindestens neun Personen festgenommen worden. Bei den Betroffenen handelt es sich um kurdische Aktivist*innen und Mitglieder des Gesellschaftszentrums. Auch einige Wohnungstüren wurden aufgebrochen, es entstand Sachschaden.

Während der Razzia im kurdischen Gesellschaftszentrum protestierten Kurdinnen und Kurden aus Marseille vor dem Gebäude und blockierten dabei die Straße. Als immer mehr Menschen eintrafen, wurde die Durchsuchung beendet. Für 14 Uhr ist eine Protestkundgebung vor dem Gouverneurssitz in Marseille angekündigt.

Zeitgleich zu den Durchsuchungen in Marseille haben Razzien in Paris und Draguignan stattgefunden. In Paris kam es zu einer Festnahme, in Draguignan wurden zwei Personen festgenommen.

Der Hintergrund der Maßnahme ist nicht bekannt. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat zuletzt Anfang März ein Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan geführt.