Protest bei Hensoldt: Keine Technik für türkische Kriegsverbrechen!

Die deutsche Firma Hensoldt produziert Technik, die von der Türkei im Drohnenkrieg gegen Kurdistan zum Einsatz kommt, darunter in Rojava. Dagegen haben Aktive der Kampagne „Defend Kurdistan“ protestiert.

Gegen 13 Uhr demonstrierten Aktivist:innen der internationalen Kampagne Defend Kurdistan vor den Toren der Firma Hensoldt in Köln. Sie kritisieren das Unternehmen aufgrund des Einsatzes von Kameratechnologie in den Kampfdrohnen des türkischen Militärs. Mit der Aktion wollen die Aktivist:innen auch auf die aktuellen Angriffe des türkischen Staates auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES), auch bekannt als Rojava, aufmerksam machen.

Mit Transparenten und Schildern, wie „Stoppt den Drohnenkrieg“, versammelten sich an die 20 Aktivist:innen vor dem Tor des Firmengeländes Hensoldt in Köln. Sie demonstrierten gegen das Unternehmen, welches die türkische Drohne „Bayraktar TB2“ mit Kameras samt Zielerfassung ausstattet.

„Hensoldt muss sich erklären: Ihre Kameras und Zielerfassung wurden völkerrechtswidrig vom türkischen Militär im Irak und Syrien nachweislich gegen Zivilist:innen eingesetzt.“ so Lisa Berger, Pressesprecherin von Defend Kurdistan. „Wir fordern, dass Hensoldt sicherstellt, dass ihre Technologie nicht mehr in bewaffneten Drohnen eingesetzt wird.“


Anlass der Aktion sind auch die schweren Bombardierungen des türkischen Militär ziviler Infrastruktur und interner Sicherheitskräfte in der AANES in den vergangenen Tagen. Durch Luftangriffe auf die größte Gasgewinnungsanlage der Region sowie auf Elektrizitätswerke sind mehrere Millionen Menschen von der Gas- und Stromversorgung abgeschnitten. Auch Krankenhäuser können derzeit nicht arbeiten. In einigen Gebieten ist durch den Stromausfall die Wasserversorgung zusammengebrochen.

„Hensoldt und die deutsche Regierung sind mitschuldig an den Angriffen der Türkei auf Rojava. Mit Drohnen und Kriegsflugzeugen wurde lebenswichtige Infrastruktur zerstört. Das ist ein klares Kriegsverbrechen“, betont Milo Marcks, Pressesprecher der Kampagne.

Als Reaktion auf die Angriffe kam es bereits in den letzten Tagen in ganz Deutschland zu Demonstrationen gegen die Kriegsverbrechen. An die Bundesregierung richtet die Kampagne Defend Kurdistan die Forderung, dem NATO-Partner Türkei die Unterstützung zu entziehen, solange die Angriffe nicht dauerhaft beendet werden. Von der Firma Hensoldt verlangt die Kampagne eine eindeutige Stellungnahme gegen die Kriegsverbrechen der Türkei und eine Verpflichtung keine Kamera-Technologie für bewaffnete Drohnen zu produzieren.