Politischer Vernichtungsfeldzug gegen demokratische Opposition

Der türkische Staat setzt seinen politischen Vernichtungsfeldzug gegen die kurdische und linke Opposition fort. In Êlih, Colemêrg und Adana ist es zu zahlreichen Festnahmen gekommen.

Bei morgendlichen Hausdurchsuchungen in der nordkurdischen Provinzhauptstadt Colemêrg (Hakkari) sind die Aktivist*innen Pervin Aksaç (20) und Oktay Durgun (23) festgenommen worden. Der Grund ist nicht bekannt. Im nahegelegenen Kreis Gever (Yüksekova) nahm die Polizei auf offener Straße vier Lokalpolitiker*innen der HDP und DBP fest. Zum Zeitpunkt der Festnahme brachten die Betroffenen Mehmet Emin Seven, Derya Özdemir, Nurettin Atsız und Seracettin Kına Plakate für die morgigen Newroz-Feierlichkeiten an.

In der Provinzhauptstadt Elîh (Batman) nahm die Polizei nach einer Razzia im Viertel Korik eine ganze Familie fest. Als Grund führten die Sicherheitskräfte eine angebliche Anzeige an. Zunächst wurde die Wohnung der Familie Erden durchsucht und verwüstet. Anschließend erfolgte unter massiver Gewaltanwendung die Festnahme. Neben dem Ehepaar Reşit und Emine, ihren Kindern Halil, Mahsum, Adil und Sonya Erdem wurde auch Mehmet Yıldırım, HDP-Aktivist und ein Besucher der Familie, festgenommen.

In der türkischen Provinz Adana führten türkische Sicherheitskräfte in den frühen Morgenstunden eine großangelegte Polizeirazzia in der HDP-Parteizentrale der gleichnamigen Provinzhauptstadt durch. Auch die Räumlichkeiten des Kreisverbandes Seyhan, die sich im selben Gebäude befinden, wurden im Rahmen von Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft durchsucht. Nach rund acht Stunden wurde die Durchsuchung mit insgesamt elf Festnahmen beendet. Den Betroffenen wird vorgeworfen, „ein Gericht gegründet“ zu haben. In Gewahrsam befinden sich unter anderem die Lokalpolitiker*innen und Aktivist*innen Gülseren Tural, Hazım Yalçın, Hüseyin Beyaz, Enver Ökmen,Zeki Eren, Ali Arslan und Yaşar Demir.