Politischer Montagssalon der „Dialoge mit Öcalan“ zu Kolonialismus
Der politische Montagssalon der Berliner Veranstaltungsreihe „Dialoge mit Öcalan“ hat dieses Mal mit einem Input zum Thema „Kolonialismus“ im Café Morgenrot stattgefunden.
Der politische Montagssalon der Berliner Veranstaltungsreihe „Dialoge mit Öcalan“ hat dieses Mal mit einem Input zum Thema „Kolonialismus“ im Café Morgenrot stattgefunden.
Am Montagabend hat im Berliner Café Morgenrot eine Veranstaltung der Veranstaltungsreihe „Dialoge mit Öcalan“ zum Thema „Kolonialismus“ stattgefunden. Zu Beginn des politischen Montagssalons wurde dabei auf den 4. April und damit auf den 74. Geburtstag von Abdullah Öcalan aufmerksam gemacht, der in vielen Teilen der Welt im Zeichen seiner Ideen und des von ihm initiierten Aufbruchs in Kurdistan gefeiert wird.
Der Referent vom kurdischen Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit (Civaka Azad) thematisierte zu Beginn des Inputs die Anfänge der damals noch unter dem Namen „Revolutionäre Kurdistans“ auftretenden Gruppe um Abdullah Öcalan, aus der später die Freiheitsbewegung hervorging, und ihre Analyse, dass Kurdistan eine Kolonie sei. Laut dem Referenten besaß nämlich allein diese Aussage zu der damaligen Zeit eine gewaltige Sprengkraft, da im Gegensatz zu vielen anderen antikolonialen Bewegungen die Ausgangslage in Kurdistan eine andere als in anderen Ländern gewesen sei. Wie verdeutlicht wurde „ist mit der Schaffung der Nationalstaaten im Mittleren Osten nach dem Ersten Weltkrieg eine Zeit angebrochen, in welcher nach dem Genozid an den Suryoye und Armenier:innen in der jungen Türkei auch die kurdische Identität vernichtet werden sollte“. Ausschlaggebend sei dafür nach dem Referenten das Konzept des Nationalstaates gewesen, dass aus Europa stamme und weiten Teilen der Welt von dort aus übergestülpt wurde, sodass auch das kurdische Volk nach Ende des Ersten Weltkrieges auf vier Nationalstaaten aufgeteilt wurde.
Zum Ende des Inputs wurde hervorgehoben, dass der antikoloniale Kampf immer mit einer Dekolonisierung der Köpfe zusammenhängen müsse, denn „das, was in den Universitäten und Think Tanks des Westens als universale Wahrheit verkauft werden soll,“, so der Referent, „muss mit Bildungsarbeit hinsichtlich der Geschichte aus Perspektive der Unterdrückten gebrochen werden." Praktische Ansätze dafür seien die Etablierung der „Wissenschaft der Frau“ und der Aufbau von eigenen Akademien, wie in der an den Input anschließenden Diskussion resümiert wurde.
Die kommende „Dialoge mit Öcalan“-Veranstaltung findet am Montag, den 15. Mai, um 19 Uhr im Café Morgenrot zum Thema der Bedeutung von Wirtschaft in den Analysen Abdullah Öcalans statt.