Politische Gefangene kündigen Hungerstreik an

Politische Gefangene in türkischen Haftanstalten wollen am 12. September in einen dreitägigen Hungerstreik treten. Sie fordern die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans und die Freilassung kranker Gefangener.

Wie Deniz Kaya im Namen der PKK- und PAJK-Gefangenen in den türkischen Haftanstalten erklärt, beginnt am 12. September ein dreitägiger Warnhungerstreik mit der Forderung, die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalans auf der Gefängnisinsel Imrali zu beenden und die schwer kranken Gefangenen aus der Haft zu entlassen.

„Wir lassen keinen Moment lang nach in unserem Kampf gegen den Faschismus und beziehen Stellung gegen jede Form der Rückständigkeit, die unserem Glauben an die Wahrheit und die Freiheit widerspricht“, heißt es in der Erklärung. „In unserem Kampf um Befreiung sind wir in die Gefangenschaft eines faschistischen Systems geraten, aber wir haben in der langjährigen Geschichte unseres Kampfes niemals kapituliert. Als PKK- und PAJK-Gefangene in den türkischen Kerkern leisten wir seit Jahren Widerstand und haben uns durch die Folter der faschistischen AKP/MHP-Koalition niemals beugen lassen.“

Weiter wird in der Erklärung ausgeführt, dass die über 10.000 PKK- und PAJK-Gefangenen hinter Abdullah Öcalan stehen und zu seiner Isolation nicht schweigen werden. Als weiteres dringendes Problem wird die Situation schwer erkrankter Gefangener angesprochen: „Sie sterben, weil sie nicht medizinisch behandelt werden. In den letzten Monaten sind Nihat Baymış, Celal Şeker, Selahattin Aytek und Koçer Özdal gestorben, weil sie ernste gesundheitliche Beschwerden hatten und keine kontinuierliche Behandlung bekommen haben.“ Bei der Verweigerung einer angemessenen Gesundheitsversorgung handele es sich um ein Verbrechen an der Menschheit, so Deniz Kaya.

„In Hunderten Fällen liegen ärztliche Atteste über schwere Erkrankungen vor. Diese Gefangenen weiter in Haft zu halten und dabei nicht medizinisch zu behandeln, ist eine offene Form von Mord. Aus diesem Grund erklären wir, dass wir gegen den AKP/MHP-Faschismus Widerstand leisten und am 12. September in einen dreitägigen Hungerstreik treten. Wir rufen die Bevölkerung und die gesamte Menschheit dazu auf, ihre Stimmen gegen das in der Türkei installierte faschistische System zu erheben.“