PKK-Gefangene: „Widerstand wird fortgesetzt"

Die PKK-Gefangenen kündigen nach dem Anwaltsbesuch bei Abdullah Öcalan eine Fortsetzung ihres Hungerstreiks an: „Bis unsere Forderung erfüllt sind, geben wir unseren Widerstand nicht auf.“

Im Namen der Gefangenen, die seit dem 16. Dezember im Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan sind, hat Deniz Kaya eine Erklärung abgegeben. „Unser ehrenvoller und gerechter Widerstand ist konstruktiv. Mit diesem Widerstand werden wir das zurückholen, was uns genommen worden ist, und wir werden gewinnen. Dieser Überzeugung, dieser Geist und dieses Gefühl führen uns zum Widerstand. In der erreichten Etappe setzt die faschistische AKP/MHP-Koalition eine sehr vielfältige Spezialkriegspolitik um, um die Isolation unseres Vorsitzenden fortzusetzen und den Widerstand, in dem wir uns befinden, zu brechen“, heißt es in der Erklärung.

Der Hungerstreik und das am 30. April gestartete Todesfasten von 15 Gefangenen werde „mit großer Entschlossenheit fortgesetzt“, teilte Deniz Kaya mit:

„Der Zweck und Umfang unserer Aktion sind allgemein bekannt. Die Isolation unseres Vorsitzenden richtet sich gegen unser Volk, die Menschheit und die Demokratisierung der Türkei. Wenn der türkische Staat vorsieht, die Völker mit allen ethnischen und kulturellen Identitäten auf demokratische Weise in einem Land ohne Krieg und Ausbeutung leben zu lassen, und auf aufrichtige Weise eine Lösung für die Freiheitsprobleme der Völker herbeiführen will, sollte er wissen, dass die Adresse und der eigentliche Ansprechpartner Serok Apo ist.“

Es sei allgemein bekannt, dass Abdullah Öcalans Bruder Mehmet am 12. Januar nur nach Imrali gebracht worden sei, um die Isolationspolitik fortzusetzen und den Widerstand zu brechen. Der Anwaltsbesuch bei Öcalan am 2. Mai verfolge das gleiche Ziel, so die PKK-Gefangenen:

„Das Zusammentreffen am 2. Mai von zwei Anwält*innen mit unserem Vorsitzenden erachten wir zuallererst als wichtig und wertvoll. Dieser Besuch bedeutet jedoch nicht, dass die Isolation aufgehoben ist. Der Kontakt hat unter Isolationsbedingungen stattgefunden und so verstehen wir diese Gesprächsphase. Unser Widerstand wird fortgesetzt bis die von uns zuvor deklarierten Forderungen umgesetzt werden und das Justizministerium die gesetzliche Garantie dafür gewährleistet. Wir werden unter keinen Bedingungen von unserem Widerstand absehen, bis die Isolation aufgehoben ist.“

Die PKK-Gefangenen verweisen darauf, dass die aufgestellten Forderungen in der türkischen Verfassung verankert sind. Ihre Nichtanwendung erschüttere das Gerechtigkeitsverständnis, insofern sei der Hungerstreik gleichzeitig als Kampf zu verstehen, um dem vom Staat entwerteten Gerechtigkeitssystem erneut zu Ansehen zu verhelfen.

Der Widerstand dürfe nicht auf die Hungerstreikenden begrenzt werden, da die Isolation der gesamten Gesellschaft gelte. „Aus diesem Grund bleibt uns keine Alternative außer Widerstand“, heißt es in der Erklärung, in der zum Schluss dazu aufgerufen wird, „dem Widerstand eine Stimme zu geben“.