PKK: AKP/MHP-Faschismus im Geiste des 14. Juli zerschlagen

Die PKK ruft in einer Erklärung zum 38. Jahrestag des Todesfastens im Gefängnis von Amed zur Bildung einer „vereinten revolutionären Bewegung“ auf.

Der 14. Juli ist für die kurdische Freiheitsbewegung ein historisches Datum. Während der Phase schwerster Folter und Unterdrückung nach dem türkischen Militärputsch von 1980 gab es durch den Gefängniswiderstand in Amed (türk. Diyarbakır) entscheidende Impulse, die dem Kampf um Demokratie und Freiheit neues Leben verliehen. Am 14. Juli 1982 wurde unter der Führung der PKK-Mitglieder Kemal Pir, Mehmet Hayri Durmuş, Akif Yılmaz und Ali Çiçek in der „Hölle von Amed“ ein Todesfasten ausgerufen. Die Aktion gilt als „erster Funke des Widerstands.“ Am Dienstag jährte sich der 14. Juli 1982 zum 38. Mal. Die PKK gab hierzu eine Erklärung ab, in der sie Abdullah Öcalan, den Mitgliedern der PKK, dem kurdischen Volk und seinen Freund*innen zum „Tag der nationalen Würde“ gratulierte und der im damals begonnenen Todesfasten Gefallenen gedachte.

14. Juli ist Symbol der Niederlage des Putschregimes

In der Erklärung heißt es: „Wie bekannt ist, stellt das Todesfasten vom 14. Juli eine Fortsetzung des Newroz-Widerstands von Mazlum Doğan und des von Ferhat Kurtay angeführten Kampfes dar. Dieser Widerstand brachte dem Putschregime vom‚12. September eine Niederlage bei und stellt einen dauerhaften ideologischen Sieg dar. Der Widerstand zeigte die Kraft der durch die PKK vertretenen Linie der Freiheit und Demokratie, der Verteidigung der Existenz des kurdischen Volkes, gegenüber der vom militärfaschistischen Putschistenregime vertretenen türkischen völkermörderischen Linie.“ An Newroz 1982 entzündete Mazlum Doğan drei Streichhölzer, legte sie auf den Tisch in seiner Zelle und nahm sich das Leben. Er hinterließ die Nachricht „Kapitulation ist Verrat, Widerstand führt zum Sieg”. Vier PKK-Gefangene folgten seiner Aktion: Am 18. Mai 1982 verbrannten sich Ferhat Kurtay, Eşref Anyık, Necmi Öner und Mahmut Zengin selbst.

Die PKK zieht in ihrer Erklärung eine direkte Linie vom Gefängniswiderstand zum Beginn des bewaffneten Kampfes am 15. August 1984 und zu den Volksaufständen in Nordkurdistan in den 1990er Jahren. Der Widerstand des seit 21 Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali isolierten PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan wird ebenfalls im Kontext dieses Kampfes betrachtet.

Im Geiste des Widerstands vom 14. Juli werden wir den AKP/MHP-Faschismus besiegen“

Die PKK schreibt weiter: „Nun befinden wir uns im 38. Jahr dieses historischen Widerstands. Als kurdisches Volk, Freiheitsbewegung und seine demokratischen Freundinnen und Freunde kämpfen wir im Geiste des 14. Juli gegen den AKP/MHP-Faschismus und wir gewinnen. Es ist deutlich, dass der faschistische Feind heute von einer Art ist, wie es ihn in den vergangenen 38 Jahren nicht gab. Es ist unbestreitbar, die Allianz aus AKP, MHP und Ergenekon hat ein System geschaffen, das der faschistische Militärputsch vom 12. September 1980 nicht schaffen konnte. Das Erdoğan/Bahçeli-Regime setzt heute die völkermörderischen Angriffe des Putschregimes um. Diese Diktatur hat dem kurdischen Volk und der Menschheit nichts weiter als Beleidigung, Unterdrückung und Terror gebracht.

Der türkische Staat hat ein furchtbares Regime der Isolation und Repression gegen den kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan auf Imrali verhängt. Jeden Tag finden in Nordkurdistan und der Türkei Inhaftierungen und Morde statt und wie im Leben werden Kurdinnen und Kurden auch im Tod angegriffen, ihre heiligen Orte und Gräber werden zerstört. Die Angriffe des faschistischen Regimes erreichen mittlerweile alle Teile Kurdistans ‒ von Efrîn bis Xakurkê, von Rojava bis Südkurdistan, alles wird besetzt. Es wird versucht, einen faschistischen Staat durch die Herrschaft krimineller Banden aufzubauen. So wird nicht nur der Mittlere Osten, sondern die gesamte Menschheit von der Türkei bedroht. Das Regime ist zu einem Fluch für die Menschheit geworden, von dem sie sich befreien muss. Es ist klar, dass der menschenfeindliche AKP/MHP-Faschismus zusammenbrechen wird.

Unser demokratischer und freiheitlicher Kampf gegen den Faschismus wird in allen Teilen Kurdistans und im Ausland mit allen möglichen Methoden geführt und ist zu einem umfassenden Volkswiderstand geworden. In den Gefängnissen leisten Rêber Apo und alle revolutionären Genoss*innen Widerstand, auf den Straßen versammeln sich die Jugend und die Frauen, das ganze Volk ist im Widerstand, es mobilisiert die gesamte Kraft der demokratischen Politik für den antifaschistischen Widerstand. Vor allem unsere mutigen Guerillakräfte fügen dem Regime auf der Grundlage des revolutionären Volkskriegs jeden Tag schwere Schläge zu. Die Fahne des Widerstands vom 14. Juli weht in den Händen des unter der Führung der Guerillakräfte Widerstand leistenden Volkes und seiner Freund*innen.“

Das faschistische Erdoğan/Bahçeli-Regime wird auf dem Müllhaufen der Geschichte landen“

Die PKK kündigt an, dass auch in diesem Jahr der Widerstand überall weitergehen wird: „Der Widerstand der Freiheitskräfte von Efrîn bis Serêkaniyê, der HPG und YJA-Star von Heftanîn bis Xakurkê, der Widerstand der YPS-Kämpfer*innen und der HBDH-Einheiten von Colemêrg (türk. Hakkari) bis Istanbul wird die Besatzungspläne des AKP/MHP-Faschismus zerschmettern und die faschistische Erdoğan/Bahçeli-Diktatur auf den Müllhaufen der Geschichte befördern.“

Vereinte revolutionäre Bewegung aufbauen“

Die PKK erinnert an die Gefallenen und gratuliert den Kämpferinnen und Kämpfern in allen vier Teilen Kurdistans und insbesondere in Heftanîn zu ihrem Erfolg. Sie appelliert an die Jugend in Südkurdistan, sich der Verteidigung von Heftanîn anzuschließen und an die Frauen, die Jugend, die patriotische Bevölkerung und ihre revolutionär-demokratischen Freundinnen und Freunde, eine vereinte revolutionäre Bewegung aufzubauen und alle vom Fluch der faschistischen AKP/MHP-Herrschaft zu befreien.