Selbst die unter der Kontrolle des Regimes stehende Statistikbehörde TURKSTAT kann die rapide Inflation in der Türkei nicht mehr verbergen. Im Januar stieg der Verbraucherpreisindex (VPI) laut TURKSTAT im Jahresdurchschnitt um 14,97 Prozent und im Monatsvergleich um 1,68 Prozent. Dementsprechend stieg der Verbraucherpreisindex im Januar 2021 im Vergleich zum Vormonat um 1,68 Prozent und um 14,97 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Vergleich zum vorherigen Zwölfmonatsdurchschnitt beträgt der Anstieg 12,53 Prozent.

Preise bei annähernd 300 Produkten gestiegen

Den höchsten jährlichen Anstieg gab es mit 24,53 Prozent in verschiedenen Waren- und Dienstleistungsgruppen. Es folgten Haushaltswaren mit einem Plus von 23,25 Prozent und das Transportwesen mit 21,43 Prozent. Weitere Hauptgruppen, in denen der Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat gering war, waren Bekleidung und Schuhe mit 2,12 Prozent, Bildung mit 6,13 Prozent und Kommunikation mit 6,32 Prozent. Zu den Hauptausgabengruppen gehörten im Januar 2021 mit 4,25 Prozent die Gesundheitsausgaben, der Wohnungsbau mit 3,02 Prozent und die Haushaltswaren mit 2,90 Prozent. Bei Mandarinen war mit 26,77 Prozent die größter Steigerung im Januar zu verzeichnen. Dann folgten Autobahngebühren mit 25,50 Prozent und Gurken mit 21,29 Prozent.

Im Januar stieg der Durchschnittspreis von 293 Positionen von den 415 im Index erfassten Posten. Der inländische Erzeugerpreisindex (PPI) stieg im Januar gegenüber dem Vormonat um 2,66 Prozent und um 26,16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Vergleich zum vorherigen Zwölfmonatsdurchschnitt beträgt der Anstieg 13,64 Prozent.

Verschiedene Gewerkschaften und Institutionen weisen darauf hin, dass die realen Zahlen viel schlechter ausfallen als die von TURKSTAT bekannt gegebenen Werte. So erklärte Beispielsweise der Sekretär der Werftarbeitergewerkschaft Limter-Iş, Kanber Saygılı, die reale Inflationsrate liege bei 35 bis 40 Prozent.