Norwegen: Politiker fordern türkischen Rückzug

Die Vorstände der Arbeiterpartei, der Sozialistischen Linkspartei und der Grünen in Nordnorwegen fordern die norwegische Außenministerin Ine Marie Eriksen Søreide auf, sich für den Rückzug der Türkei aus Rojava einzusetzen.

Die norwegische Zeitung Oppland Arbeiderblad veröffentlichte einen Appell mit dem Titel „Türkei raus aus Syrien“. In dem Appell heißt es, es gehe bei dem Angriff um die Beseitigung der Selbstverwaltung der Region: „Die Kurden widersetzten sich zuerst dem Islamischen Staat. Die ganze Welt sah, wie die Kurden den IS das erste Mal in Kobanê besiegten.“

Weiter wird darauf hingewiesen, dass Rojava für die ganze Menschheit gekämpft hat, sich um Flüchtlinge in der Region kümmert und eine große Anzahl von IS-Gefangenen beaufsichtigt: „Präsident Erdoğan hat sich konsequent gegen die Autonomie der Kurden in der Türkei und den anderen Teilen Kurdistans ausgesprochen. Im Kampf gegen den Islamischen Staat in Nordsyrien gaben die Kurden 11.000 Männer und Frauen. Wir können den Tod weiterer Menschen wegen der türkischen Invasion nicht akzeptieren.“

Die drei Parteivorstände forderten Norwegen auf, Druck auf die Türkei auszuüben, um die Invasion zu stoppen. Auch die NATO wird dazu aufgefordert, die Initiative zu ergreifen. Norwegen soll sich für die Gründung einer internationalen Kommission zur Untersuchung der von der Türkei begangenen Kriegsverbrechen einsetzen. Der Appell wurde von Sigmund Hagen von der Sozialistischen Linkspartei, Jorunn Håreksdatter Pedersen und Anlaug Seljeskog von den Grünen unterzeichnet.