Newroz in Frankfurt: Fest der Freiheit
Die kurdische Föderation KAWA lädt zur Teilnahme an einer Demonstration mit anschließender Feier aus Anlass des kurdischen Neujahrsfestes in Frankfurt ein.
Die kurdische Föderation KAWA lädt zur Teilnahme an einer Demonstration mit anschließender Feier aus Anlass des kurdischen Neujahrsfestes in Frankfurt ein.
Jedes Jahr feiert die kurdische Gesellschaft in Deutschland das Neujahrsfest Newroz. In diesem Jahr findet am 21. März in Frankfurt eine bundesweite Demonstration statt. Angemeldet wurde die Demonstration und Kundgebung von der Demokratischen Föderation der Gesellschaften Kurdistans e.V. (KAWA). Die Veranstalter erwarten mehrere tausend Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet.
Es wird zwei Demonstrationszüge um 10 Uhr geben. Die eine Demonstration startet an der Alten Oper und die andere an der Bockenheimer Warte. Beide Züge treffen sich um 13 Uhr am Rebstockgelände (Messe Frankfurt) zu einer Kundgebung. Dort findet auch das Newroz-Fest statt.
Im Aufruf der Veranstalter zum Newroz-Fest in Frankfurt heißt es:
„Am 21. März feiern die Völker des Mittleren Ostens Newroz als Beginn des Neuen Jahres und des Frühlings. Für uns Kurdinnen und Kurden ist Newroz zudem der Ausdruck unserer Bestrebungen für Frieden, Freiheit und Demokratie.
Leider ist der Mittlere Osten weiterhin ein Kriegsschauplatz, gezeichnet von zahlreichen ethnisch und konfessionell konnotierten Konfliktlinien sowie internationalen Interaktionen. Die jüngste Offensive der Türkei in Nordsyrien und die Spannungen im Kontext des Iran machen die Hoffnungen auf eine Befriedung der Region zunichte. Die völkerrechtswidrigen Angriffe der Türkei richten sich gegen eine von Pluralismus, Demokratie, Ökologie und Gendergerechtigkeit gezeichnete Region, in der zuvor zehntausende Menschen Zuflucht vor Krieg gefunden hatten. Eine weitere Flüchtlingskatastrophe ist somit hinzugekommen, neue Fluchtwellen nach Europa und vor allem Deutschland sind nicht auszuschließen. Zudem ist ein Erstarken des IS zu verzeichnen, nachdem er, vor allem durch den Einsatz der Demokratischen Kräfte Syriens, als besiegt galt. Die Entwicklungen in der Türkei, ein unter der AKP von Präsident Erdogan autokratisch geführtes Land, kommen hinzu. Tausende Politiker der progressiven HDP (Demokratische Partei der Völker), Journalisten, Schriftsteller und Akademiker sind in Haft, die HDP- Bürgermeister werden auf Anordnung des Innenministeriums durch Zwangsverwalter ersetzt und inhaftiert. Wir setzen uns nachdrücklich für die Freilassung dieser politischen Gefangenen ein!
Wir Kurdinnen und Kurden in Deutschland möchten Newroz 2020 zum Anlass nehmen, unsere Position gegen den Krieg und unser Lösungskonzept für Frieden in der Region zum Ausdruck zu bringen. Hiermit verbunden sind auch die Forderungen im Hinblick auf unser Leben in Deutschland, schließlich bilden wir die zweitgrößte Migrantencommunity des Landes. Noch immer werden wir nationalstaatlich subsumiert, was uns in Bezug auf zahlreiche Rechte, zum Beispiel die Namensgebung, diverse Beratungsangebote im kommunalen Bereich oder das Recht auf herkunftssprachlichen Unterricht, vor große Herausforderungen stellt. Das Erstarken rechter Gesinnung kommt erschwerend hinzu.
All diese Herausforderungen, sowohl in Deutschland als auch in unserem Herkunftsgebiet, gilt es gemeinsam anzugehen. Unser Newroz-Fest, das wir in diesem Jahr in Frankfurt begehen, ist hierfür ein Anlass und Aufruf zugleich.
Setzen wir gemeinsam ein Zeichen für Frieden, Demokratie und Freiheit, gegen Rassismus, Ausgrenzung und Krieg!“