Neue Entwicklungen auf Imrali: Öcalans Fernseher konfisziert

Mustafa Karasu, Mitglied des Exekutivrates der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans), teilte zur Lage auf Imrali mit, Abdullah Öcalan seien Fernseher und Radio weggenommen worden, nachdem die türkische Armee Efrîn eingenommen habe.

Nach Murat Karayilan vom PKK-Exekutivrat hat sich auch Mustafa Karasu zur Lage Abdullah Öcalans auf der Gefängnisinsel Imrali geäußert.

Karasu gab an, Öcalan seien der Fernseher und das Radio entzogen worden und der Druck auf ihn habe sich erhöht: „Laut uns vorliegenden Informationen hat die Haltung Abdullah Öcalans nach der Besatzung des Stadtzentrums von Efrîn bestimmte Personen beunruhigt, weshalb ihm das Recht auf den Fernseher, der ohnehin über nur wenige Kanäle verfügte, und das Radio entzogen wurde. Seine Lebenssituation hat sich somit verschlechtert. Dass die türkische Regierung solche Maßnahmen anwendet, zeigt wie schwach und anfällig der AKP/MHP-Faschismus ist.“

Karayilan: „Wir haben neue Informationen bezüglich Imrali“

Murat Karayilan hatte vor einer Woche neue Informationen zur Situation Öcalans angekündigt. Gegenüber dem Radiosender Dengê Mezopotamya hatte Karayilan erklärt, der türkische Staat habe ein Komitee nach Imrali versandt, um den Widerstand in Efrîn zu beenden. Zu den Entwicklungen auf der Gefängnisinsel sagte er: „Wir haben neue Informationen erhalten. Ich möchte hier nicht alles bekanntgeben. Die Leitung unserer Bewegung wird dazu eine offizielle Erklärung für die Bevölkerung und die Öffentlichkeit abgeben. Es besteht ein strategisches Bündnis zwischen der Türkei und Russland. Eine Abordnung hat Imrali besucht, um den Widerstand in Efrîn zu beenden und den Vorsitzenden mit Forderungen unter Druck zu setzen, welche von ihm abgelehnt wurden. Daraufhin wurde die systematische Folter weiter verschlimmert. Wir haben diese Informationen erhalten, aber wie schon gesagt, wird die Leitung unserer Bewegung ein detailliertes Statement veröffentlichen.

Es ist klar zu sehen, dass der türkische Staat extrem feindselig gegen die kurdische Bevölkerung vorgeht. Mit verschiedenen Kräften wurden Bündnisse geschlossen, um den Widerstand der Kurd*innen zu brechen. Diese Haltung und diese Attacken sind nicht normal. Es handelt sich um einen großflächigen und tiefen Angriff. Das ist das Ergebnis. Es gibt keinen Zweifel, dass auch Abdullah Öcalan diese Situation bewusst ist und er die notwendige Haltung eingenommen hat. Das ergibt sich aus den Informationen, die wir erhalten haben. In diesem Zusammenhang gehe ich davon aus, dass ausführlichere Informationen in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.“

Öcalan wurde 2011 ein Fernseher gegeben

Öcalan war es zunächst nur möglich, den Radiosender TRT FM hören. Im Januar 2011 wurde ihm ein kleiner Fernseher mit fünf Kanälen gegeben. Am 12. Januar 2013 wurde der Fernseher in seiner Zelle umgetauscht. Nach Angaben des türkischen Justizministerium konnte Öcalan anschließend die türkischen Kanäle TRT-1, TRT-6, CNN Türk, Kanal 7, Samanyolu, Show TV, Kanal D, ATV Star, Ülke TV, Kanal 24 und NTV empfangen.