Nach Solidarität für Efrîn: Morddrohungen gegen Ramelow

Nachdem sich der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Partei Die Linke) auf Twitter solidarisch mit der Bevölkerung Efrîns gezeigt hat, erhält der Politiker Morddrohungen von AKP-nahen Nationalisten.

Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow hatte sich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter solidarisch mit dem Widerstand von Efrîn gezeigt und die invasiven Angriffe auf den Kanton als völkerrechtswidrig bezeichnet. Im Anschluss daran war ein Shitstorm gegen Ramelow ausgebrochen, bei dem auch Morddrohungen gegen den Ministerpräsidenten ausgesprochen wurden.

Der Deutschen Presse-Agentur sagte Ramelow am Samstag, die Drohungen reichten von Äußerungen wie „In den Särgen ist noch Platz“ bis zu angedrohten Kopfschüssen. Auch sei eine Fotomontage mit sexualisierten Fotos seiner Frau aufgetaucht. Die Twitteraccounts deuteten sowohl auf Absender in der Türkei als auch in Deutschland hin. Dies habe er dem Kurznachrichtendienst als Straftat gemeldet. Die Fotos seien seines Wissens mittlerweile von Twitter gelöscht worden.

Ramelow war nach einem Tweet des AKP-Abgeordneten Mutlu Yeneroglu in die Schusslinie der Erdoğan-Anhänger geraten.

Der Ministerpräsident bekundete in weiteren Tweets seine Solidarität mit dem Widerstand von Efrîn: „Afrin steht für Selbstbestimmung und jeder Beschuss oder Angriff durch einen NATO Partner empfinde ich als Schlag gegen unsere Werte und unsere Freiheit! Es ist der offene Bruch des Völkerrechts! Solidarität mit (...) Afrin!“ heißt es dort beispielsweise.