Mobiles Öcalan-Billboard in Rom

Ein mobiles Billboard macht derzeit in der italienischen Hauptstadt Rom aufmerksam auf die Isolationshaft des PKK-Gründers Abdullah Öcalan, gegen die Leyla Güven seit 114 Tagen mit einem Hungerstreik protestiert.

Vor 20 Jahren wurde Abdullah Öcalan, Vordenker der kurdischen Freiheitsbewegung und Gründer der Arbeiterpartei Kurdistan (PKK), im Rahmen einer internationalen Geheimdienstoperation aus der griechischen Botschaft in Nariobi/Kenia verschleppt und völkerrechtswidrig an die Türkei übergeben. Seitdem sitzt er auf der Gefängnisinsel Imrali eine lebenslängliche Freiheitsstrafe ab. Die letzten vier Jahre befindet sich Öcalan in Totalisolation. Mit der Forderung nach Aufhebung seiner erschwerten Haftbedingungen startete die kurdische Politikerin Leyla Güven am 7. November 2018 einen Hungerstreik, dem sich inzwischen über 350 Menschen weltweit angeschlossen haben.

Nach dem letzten Familienbesuch bei Abdullah Öcalan am 11. September 2016 war sein Bruder Mehmet Öcalan erstmalig wieder am 12. Januar 2019 für ein 15-minütiges Gespräch auf Imrali. Die Hungerstreikenden erklärten anschließend, dass ihre Forderung damit nicht erfüllt sei. Sie fordern Bedingungen für Öcalan, in denen er als Vorsitzender einer legitimen Bewegung frei leben und arbeiten kann, um so zur Lösung der kurdischen Frage beizutragen.

Um auf die Hungerstreikbewegung aufmerksam zu machen, finden seit Monaten in vielen europäischen Ländern verschiedene Aktionen statt. In Rom macht derzeit ein mobiles Billboard auf die Isolation Öcalans und den von Leyla Güven initiierten Massenprotest aufmerksam. Die Aktion soll noch das gesamte Wochenende über fortgesetzt werden, kündigten die Organisator*innen an.