Im Zuge einer am 16. März in der nordkurdischen Provinz Ezirgan (Erzincan) begonnenen Operation türkischer Sicherheitskräfte gegen den alevitischen Kulturverein PSKAD (Pir Sultan Abdal Kültür Derneği) sind bisher 16 Mitglieder des Vereins wegen „Unterstützung einer terroristischen Vereinigung“ verhaftet worden. Unter ihnen befinden sich auch der stellvertretende Vorsitzende Erol Yeter und das Vorstandsmitglied der Ezirgan-Sektion des PSAKD, Akın Demir.
‚Verhaftungen zielen auf Einschüchterung ab‘
Salih Ürü, Vorsitzender des PSAKD in Ezirgan, sagte, mit den Festnahmen und Verhaftungen von Mitgliedern des Vereins werde bezweckt, diese einzuschüchtern. Man werde die Verhaftungen von Vereins- und Vorstandsmitgliedern wegen des Vorwurfes der „Unterstützung einer terroristischen Vereinigung“ nicht akzeptieren. Ürü betonte, dass der PSAKD gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen in der Region Aktivitäten zum Alevitentum nachgehe: „Wir sind eine Glaubensinstitution. Unsere Freund*innen sind aufgrund dieser Aktivitäten verhaftet worden.“
‚Unseren Glauben zu bewahren wird als Verbrechen eingestuft‘
Demnach würden die Verhaftungen der PSAKD-Mitglieder verdeutlichen, dass Aktivitäten zum alevitischen Glauben und Kultur als Verbrechen eingestuft werden, so Ürü. „Mit den Festnahmen und Verhaftungen wollen sie uns zum Stillschweigen bringen. Sie möchten nicht, dass wir uns mit dem Alevitentum befassen. Dass solch eine Operation insbesondere zu einer Zeit, in der wir in Ezirgan Vorbereitungen für ein Cemevi und Kulturzentrum treffen, durchgeführt wird, sagt viel aus. Unsere Aktivitäten dienen lediglich dazu, unseren Glauben zu bewahren.“