Mit Pumpgun Bewaffneter droht, Prozessteilnehmer:innen zu ermorden

Beim Prozess gegen den Mörder der HDP-Mitarbeiterin Deniz Poyraz in Izmir versuchte ein mit einer Pumpgun Bewaffneter, ins Gerichtsgebäude zu gelangen, und drohte den Anwesenden: „Ich werde euch alle erschießen.“

Am Montag ging der Prozess gegen den Mörder der HDP-Mitarbeiterin Deniz Poyraz mit einem Angriff auf Prozessbeobachter:innen weiter. Eine mit einer Pumpgun bewaffnete Person versuchte, ins Gebäude des 6. Schwurgerichtshofs Izmir zu gelangen, in dem das Verfahren gegen den türkischen Faschisten Onur Gencer stattfindet. Gencer hatte am 17. Juni 2021 versucht, ein Massaker in der HDP-Parteizentrale in Izmir zu verüben. Er traf aber alleine die Mitarbeiterin Deniz Poyraz an und ermordete sie.

Polizei greift Prozessteilnehmer:innen an

Zu den Vorfällen am Vormittag ist bekannt, dass der bewaffnete Mann sich mit einer Pumpgun vor das Gerichtsgebäude stellte und rief: „Ich werde euch alle erschießen.“ Bis zu dem Zeitpunkt, als er versuchte, das Gericht zu betreten, unternahm die Polizei nichts. Als Prozessbeobachter:innen gegen dieses Vorgehen protestierten, wurden sie von der Polizei mit Schlägen traktiert.

Der Mord an Deniz Poyraz

Deniz Poyraz ist am 17. Juni 2021 in der HDP-Zentrale im Bezirk Konak in Izmir von Onur Gencer mit sechs Kugeln erschossen worden. An dem Tag sollte in dem Gebäude eigentlich eine Vorstandssitzung mit etwa vierzig Personen stattfinden, die kurzfristig verschoben worden war. Die HDP sprach daher schon früh von einem Massaker, das dort hätte stattfinden sollen. Mittlerweile ist belegt, dass Gencer vom parastaatlichen türkischen Söldnerkonzern SADAT in Syrien ausgebildet wurde. Das HDP-Gebäude wird permanent von der Polizei überwacht und kontrolliert. Daher zweifeln viele daran, dass der schwerbewaffnete Täter ohne Unterstützung des Staates gehandelt haben könnte.