Mit Boot und Banner gegen die Isolation

Mit einem Protestboot machten kurdische Aktivist*innen in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam auf den Hungerstreik der inhaftierten HDP-Abgeordneten Leyla Güven aufmerksam.

Einen Vorgeschmack auf den heute gestarteten Aktionsmarathon für die Aufhebung der Isolationsbedingungen des PKK-Gründers Abdullah Öcalan auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali boten heute kurdische Aktivistinnen und Aktivisten in Amsterdam. Die Gruppe fuhr mit einem Boot, an das ein großes Transparent mit Bildern des Vordenkers der kurdischen Freiheitsbewegung, der inhaftierten HDP-Abgeordneten Leyla Güven sowie der hungerstreikenden Aktivist*innen angebracht worden war, durch die Grachten der niederländischen Hauptstadt. Die Aktion wurde immer wieder von Passant*innen mit Applaus und Jubel begrüßt.

Die kurdische Politikerin Leyla Güven ist seit dem 7. November im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) im Hungerstreik gegen die Isolation Öcalans. Ihr Protest hat sich mittlerweile in eine Hungerstreikbewegung verwandelt. Hunderte Gefangene in türkischen Haftanstalten haben sich dem Hungerstreik von Güven, deren Situation mittlerweile lebensbedrohlich ist, angeschlossen. Auch der kurdische Aktivist Nasır Yağız, der im südkurdischen Hewlêr (Erbil) seit dem 21. November einen unbefristeten Hungerstreik durchführt, ist inzwischen in einem sehr kritischen Zustand. In Straßburg sind 14 Aktivistinnen und Aktivisten seit dem 17. Dezember im Hungerstreik. Weitere unbefristete Hungerstreiks finden in Wales, Kanada, Holland und Duisburg statt.

Die kurdischen Dachverbände KCDK-E, TJK-E und Tevgera Ciwanen Şoresger rufen dazu auf, den Hungerstreikenden eine Stimme zu verleihen und eine internationale Öffentlichkeit für ihre Forderungen herzustellen. Unter dem Motto „Die Isolation Abdullah Öcalans durchbrechen!“ finden auch in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland zahlreiche Aktionen statt.