„Mission Lifeline“: Wasserversorgung in Moria wird eingestellt

Die Seenotrettungsorganisation „Mission Lifeline“ berichtet von der Einstellung der Wasserversorgung im überbelegten Lager Moria auf Lesbos und dem Ausbruch von Krankheiten.

Das Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos verfügt über eine Unterbringungskapazität für 2757 Personen, ist aber mit mehr als 20.000 Bewohner*innen heillos überfüllt. Nun schlagen die Seenotretter von „Mission Lifeline" Alarm: Die Wasserversorgung in dem Camp wird nach und nach eingestellt. Darüber hinaus ist die ansteckende Hautkrankheit Krätze ausgebrochen. Es fehle an Medikamenten. Die Menschen müssen größtenteils in dem Lager ausharren und dürfen es nicht verlassen. „Das größte Flüchtlingslager Europas wird sich selbst überlassen", twittert der Verein. Videos der Organisation belegen, dass die Menschen im EU-Lager über keinerlei fließend Wasser mehr verfügen. Die Menschen in den Lagern haben dem bevorstehenden Pandemieausbruch praktisch nichts entgegenzusetzen.

Auch die zugesagte Evakuierung von einigen wenigen hundert unbegleiteten Mädchen aus den griechischen Hotspots fand bisher nicht statt. Nach Angaben des Bundesaußenministeriums führt die Bundesregierung hierzu weitere „Gespräche“ mit anderen EU-Mitgliedsstaaten.

Mission Lifeline hat Flugzeug organisiert

Mission Lifeline hat es mit der Hilfe vieler Menschen geschafft, ein Charterflugzeug für die Evakuierung von 100 Kindern und Müttern von Lesbos nach Berlin zu organisieren. Institutionen wie die Diakonie Sachsen und der Kinderschutzbund Dresden sind trotz Coronakrise willens und in der Lage, unbegleitete Kinder zu betreuen. Ein Hostel steht zur Verfügung, um alle Menschen aufzunehmen. Doch weiterhin fehlt es an einer Start- und Landeerlaubnis.

Daher ruft Mission Lifeline zum Protest auf: „Du kannst uns unterstützen, die Genehmigung für die Evakuierung schnell zu bekommen! Zum Beispiel: schreibe Deinem Bischof, Deinem Abgeordneten und Prominenten, für eine Genehmigung öffentlich einzutreten. Es ist entscheidend, dass wir genug öffentlichen Druck erzeugen, sonst wird auch das ganze Thema aus der Öffentlichkeit verschwinden, während die Kinder und Familien vergeblich darauf warten, dass Europa seinen Verpflichtungen nachkommt. Packen wir es an! Macht es gerne öffentlich! #savethem.“