Mehmet Öcalan: Sofortiges Handeln für Ende der Isolationshaft

Die Öffentlichkeit müsse jetzt handeln und initiativ für das Ende des Isolationshaft Abdullah Öcalans werden, fordert Mehmet Öcalan, Bruder des kurdischen Volksrepräsentanten. Morgen könne es zu spät sein, warnt er.

Mehmet Öcalan, Bruder des seit 1999 auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali inhaftierten kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan, hat sich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Mezopotamya zur Situation des PKK-Vorsitzenden geäußert.

Seit dem 11. September 2016 wurde jeder Antrag auf Angehörigenbesuch von den türkischen Behörden abgelehnt. Der letzte Besuch der Öcalan-Anwälte fand am 27. Juli 2011 statt. Das System, das auf der Insel umgesetzt wird, übertreffe bei weitem die Isolationsbedingungen, die in anderen Gefängnissen „üblich“ seien, betont Mehmet Öcalan. „Ich habe Mühe Worte zu finden, um die Praxis auf Imrali zu beschreiben. Die Situation dort ist einfach unerträglich und nicht annehmbar. Alle Völker des Mittleren Ostens und der Türkei, insbesondere die Kurdinnen und Kurden, müssen sofort handeln“, fordert Öcalan.

Für Lösung der kurdischen Frage muss sich Situation ändern

In den türkischen Medien werden immer wieder Gerüchte und Falschmeldungen über den Gesundheitszustand und den Verbleib Öcalans veröffentlicht. Als Angehöriger des kurdischen Volksrepräsentanten sei es sein demokratisches Recht, Abdullah Öcalan zu besuchen. „Sollten die herrschenden Kräfte tatsächlich den Wunsch haben, die kurdische Frage zu lösen, dürfen die Kommunikationskanäle nicht mehr blockiert werden. Öcalan ist die einzige Person, die das Problem lösen kann. Seine Haftbedingungen müssen verbessert werden, damit er seine Rolle zur Lösung der kurdischen Frage einnehmen kann“, sagt Mehmet Öcalan.

Morgen kann es zu spät sein

Das Herz der Kurden schlage auf Imrali, so der Bruder des Vordenkers Öcalan. „Das kurdische Volk muss sich so schnell wie möglich erheben und aktiv werden. Wenn dies heute nicht geschieht, könnte es morgen bereits zu spät sein. Ich persönlich bin bereit, den Preis zu zahlen, der notwendig ist. Niemand sollte zurückschrecken, im Gegenteil. Wir alle müssen ununterbrochen kämpfen, um die Isolation auf Imrali zu durchbrechen“.