Massenhungerstreik vor Europarat geht in dritte Woche

Vor dem Europarat in Straßburg findet seit zwei Wochen ein Massenhungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan statt.

Zur Unterstützung der im November gestarteten Hungerstreiks gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan findet seit zwei Wochen in Straßburg ein Solidaritätshungerstreik statt. Die am 25. März vor dem Europaparlament eingeleitete Aktion wird seit einer Woche vor dem Europarat fortgesetzt. Bereits seit dem 17. Dezember sind vierzehn kurdische Aktivistinnen und Aktivisten in der Stadt im Hungerstreik. Mit der Mahnwache, die von den kurdischen Dachverbänden KCDK-E und TJK-E initiiert wurde, werden die europäischen Staaten aufgefordert, gegen die Isolationshaftbedingungen auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali zu handeln, auf der Abdullah Öcalan seit seiner Verschleppung vor über 20 Jahren festgehalten wird.

Über 100 Aktivistinnen und Aktivisten aus der Bundesrepublik, der Schweiz, Österreich, Frankreich, den Niederlanden und Belgien nehmen an dem Massenhungerstreik vor dem Europarat teil, der auch heute wieder mit einer Kundgebung eingeleitet wurde.

Unter den Anwesenden ist auch der Journalist Ferda Çetin. In einer Ansprache wies Çetin darauf hin, dass der in Straßburg angesiedelte Europarat mit seinen 47 Mitgliedstaaten die führende Menschenrechtsorganisation auf dem europäischen Kontinent ist. Das CPT als Komitee zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe habe der Europarat 1987 ins Leben gerufen, weil die Antifolterkonvention der Vereinten Nationen vom Europarat als unzureichend befunden wurde. Daher sei es äußerst unverständlich, dass diese Institution angesichts der Totalisolation Abdullah Öcalans nicht aktiv werde. Der Zustand auf Imrali halte schließlich seit bereits vier Jahren an, erklärte Çetin. 

Im weiteren Verlauf seiner Rede unterstrich der Journalist, dass die Aktionen im Rahmen des Kampfes gegen die Isolation Abdullah Öcalans überall weitergehen müssten. Nichtstuend solle niemand erwarten, dass sich die Situation auf Imrali verändere, sagte Çetin.