Mahnmal: Von Faschisten geschändet, von Stadtverwaltung übermalt

Das Mahnmal für das IS-Massaker vom 10. Oktober 2015, bei dem am Bahnhof von Ankara 103 Friedensaktivisten ermordet wurden, wurde erst von Faschisten beschmiert und dann von der AKP-Stadtverwaltung vollständig mit weißer Farbe überstrichen.

Am 10. Oktober 2015 hatte der IS bei einem Doppelanschlag auf eine Friedenskundgebung 103 Männer, Frauen und Kinder am Bahnhof von Ankara ermordet. Um ihnen zu gedenken, wurde am Ort des Massakers ein Mahnmal errichtet. Die Stele, auf der Bilder der Ermordeten gezeigt wurden, war am Freitag von Mitgliedern der „Nationalen türkischen Studentenunion” mit rassistischen Parolen beschmiert worden. Statt das Mahnmal zu reinigen, machte die AKP-Stadtverwaltung von Ankara das Denkmal vollständig unkenntlich und ließ die Stele mit weißer Farbe überstreichen.

Der CHP-Abgeordnete Sezgin Tanrıkulu erklärte über Twitter: „Die Geschichte wird den Angriff auf dieses Denkmal nicht vergessen.“ An Mustafa Tuna,  den Bürgermeister von Ankara, richtet er die Frage: „Halten Sie dieses Vorgehen dem Gedenken der de facto mit Erlaubnis ermordeten 103 unserer Bürger für angemessen?“ Tanrıkulu spielte dabei auf die Verwicklung des türkischen Staatsapparats in das Attentat an.