Lipa: Schutzsuchende verweigern aus Protest Nahrung

Die Bedingungen im abgebrannten Flüchtlingslager Lipa sind lebensbedrohlich. Etwa 900 Schutzsuchende verweigern aus Protest gegen die Bedingungen die Nahrung.

Das abgebrannte Flüchtlingslage Lipa in Bosnien ist zu einem Symbol der menschenverachtenden Abschottungspolitik der EU geworden. In dem zerstörten Lager bei Bihac befinden sich noch etwa 900 Schutzsuchende bei eiskalten Temperaturen in provisorischen Zelten. Es fehlt an Wasser und Stromversorgung und auch die von der Armee mittlerweile zur Verfügung gestellten Heizmittel reichen bei Weitem nicht aus. Viele der Schutzsuchenden befinden sich Tag und Nacht unter freiem Himmel. Es gibt nur eine unzureichende Speisung am Tag. Da die Bedingungen unerträglich geworden sind, verweigern Hunderte der Schutzsuchenden aus Protest die einzige kärgliche Mahlzeit am Tag. Immer wieder werden Warnungen der Bewohner*innen laut, in den unbefristeten Hungerstreik zu treten.

So versuchen die Verzweifelten Druck auf die EU aufzubauen, endlich etwas zu unternehmen und die Schutzsuchenden nicht an der Grenze sterben zu lassen. Statt ein Ende der katastrophalen Grenzlager umzusetzen, plant die EU jedoch Gerüchten zufolge einen Ausbau des Lagers von Lipa. Dies würde der EU-Asylpolitik der Bundesregierung entsprechen, die darauf drängt, Asylvorprüfungen an den Außengrenzen zu unternehmen, was de facto nichts anderes als die Errichtung solcher Lager bedeuten kann. Bosnien will sich diese Position jedoch nicht zuschieben lassen und macht selbst dicht. Das bedeutet, dass die Bedingungen für die Schutzsuchenden noch katastrophaler werden.