Die fünfte Tagesetappe beim Meşa Dirêj (Langer Marsch) der kurdischen Jugendbewegung hat in einem Jugendpark in Neuss mit einer Schweigeminute und anschließenden Liedern begonnen. Die Teilnehmer:innen aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweden, Niederlande, England und der Schweiz sind am 11. September in Köln losgelaufen und wollen am Freitag in Aachen ankommen. Das heutige Tagesziel der Demonstration für die Freiheit von Abdullah Öcalan ist Mönchengladbach.
Azad Zagros von der kurdischen Jugendbewegung TCŞ (Tevgera Ciwanên Şoreşger) geht davon aus, dass der Marsch trotz Provokationen und Behinderungen durch deutsche Polizei und türkische Faschisten sein Ziel erreichen wird. Er weist auf die laufende Kampagne Werin Cenga Azadiyê (Kommt zum Kampf für Freiheit) hin und erklärt, dass mit allen Aktivitäten Freiheit für Öcalan gefordert wird.
Berivan Xelat ist Aktivistin von TekoJIN, einem Zusammenschluss junger Frauen. Sie berichtet von der guten Stimmung auf der Demonstration und sagt: „Gerade in der jetzigen Zeit, in der es überall Angriffe gibt und Abdullah Öcalan vollkommen isoliert wird, geben uns Aktionen wie diese viel Kraft. Morgen ist das Finale und wir rufen alle kurdischen und internationalistischen Menschen auf, daran teilzunehmen und den Kampf zu vergrößern.“
Daphne ist Anthropologin und in antifaschistischen Zusammenhängen in Frankreich aktiv. Auch sie bestätigt die gute Atmosphäre in den letzten fünf Tagen. Die 31-Jährige hat die kurdische Bewegung aufgrund der türkischen Angriffe auf Rojava kennengelernt und inzwischen sogar Kurdisch gelernt. Zum Langen Marsch sagt sie: „Wir fordern Freiheit für Abdullah Öcalan und einen Status für Kurdistan.“ Angesichts der massiven Angriffe auf die Kurd:innen sei internationale Solidarität gefragt.
Am Donnerstag geht es von Mönchengladbach aus weiter nach Aachen. Dort ist zum Abschluss ein Konzert von Musiker:innen der Kulturbewegung TEV-ÇAND geplant.