Langer Marsch für Öcalan in Frankreich gestartet

In der französischen Gemeinde Lannester bei Lorient hat am Wochenende ein 26-tägiger „Langer Marsch“ für Abdullah Öcalans Freiheit begonnen. Die Zahl 26 steht hierbei symbolisch für die bisherigen Haftjahre des 75-Jährigen im Zentrum.

Langer Marsch in Frankreich

In der französischen Gemeinde Lannester bei Lorient hat am Wochenende ein 26-tägiger „Langer Marsch“ begonnen, der an die 26-jährige Inhaftierung Abdullah Öcalans erinnern soll und eine politische Lösung der kurdischen Frage fordert. 26 Aktivist:innen aus 26 französischen Städten werden innerhalb dieser 26 Tage verschiedene Orte passieren und ihre Aktion am 15. Februar – dem Jahrestag des internationalen Komplotts gegen Öcalan – mit einer Großdemonstration in Straßburg beenden.

Das Komplott wurde durch Widerstand entkräftet“

In einer Auftakt-Pressekonferenz verwies Şahin Polat, Ko-Vorsitzender des Demokratischen Kurdischen Rats in Frankreich (CDK-F), auf die langjährige Inhaftierung Abdullah Öcalans und erklärte: „Rêber Apo ist seit 26 Jahren auf der Insel Imrali inhaftiert. Aus diesem Grund startet heute unser ‚Langer Marsch‘ mit 26 Genoss:innen, die symbolisch für jedes Jahr der Gefangenschaft stehen. Der türkische Staat spielt hier lediglich die Rolle des ‚Gefängniswärters‘; die eigentlichen Drahtzieher der Konspiration sind internationale Kräfte. Eine ernsthafte Lösung kann es nur geben, wenn diese Akteure Schritte unternehmen, die zur physischen Freiheit Öcalans führen. Dank des Widerstands von Rêber Apo, der Freiheitskämpfer:innen und unseres Volkes konnte die Verschwörung bisher vereitelt werden.“

Polat rief erneut dazu auf, die sofortige Freilassung Abdullah Öcalans zu ermöglichen und den Konflikt um die kurdische Frage friedlich zu lösen.

Wir durchleben eine historische Phase“

Zübeyde Zümrüt, Ko-Vorsitzende des Kongresses der Demokratischen Gemeinschaften aus Kurdistan in Europa (KCDK-E), betonte in ihrer Rede die Bedeutung dieser Aktion: „Wir befinden uns in einem historischen Prozess, in dem der Widerstand ausgeweitet werden muss. Die kurdische Gesellschaft ist gut organisiert und erlebt eine Phase stärkster Dynamiken. Rêber Apo steht nicht nur für das kurdische Volk, sondern für alle unterdrückten Völker weltweit. Als Architekt der Rojava-Revolution hat er eine Philosophie ins Leben gerufen, in der Frauen eine zentrale Rolle spielen. Nachdem kurdische Kämpferinnen die Barbarei des ‚IS’ besiegten, versucht der türkische Staat nun, mit seiner genozidalen Politik diese Frauenbewegung und ihren Einfluss auszulöschen. Wir rufen die internationale Öffentlichkeit dazu auf, angesichts dieser Repressionen nicht zu schweigen.“

Diplomatische Treffen und Veranstaltungen

Zümrüt erklärte weiter, dass die Initiierenden des Marsches bereits vor dessen Beginn diplomatische Gespräche mit verschiedenen Institutionen, NGOs, Parlamentsabgeordneten, Bürgermeister:innen und Ratsmitgliedern geführt hätten. Während des Protestes seien zudem im Verlauf der Route zahlreiche öffentliche Versammlungen sowie weitere Dialoge und Aktionen geplant.

„Wir laden alle Menschen und alle unsere Freund:innen ein, sich dieser Kampagne anzuschließen und den Einsatz für die Freiheit von Öcalan sowie eine demokratische Lösung der kurdischen Frage zu verstärken“, so Zümrüt.

Nach der Presseerklärung setzten die Teilnehmenden den Marsch in Begleitung von Unterstützenden und Sympathisierenden mit großer Begeisterung fort. Ihren Höhepunkt findet die Aktion am 15. Februar in Straßburg, wo anlässlich des Jahrestags der Verschleppung Abdullah Öcalans zu einer großen Demonstration und Kundgebung aufgerufen wird.