Langer Marsch 2020: Internationalismus bis nach Straßburg

Die „Internationale Initiative Freiheit für Öcalan“ ruft unter dem Motto „Freiheit für Öcalan – Schulter an Schulter gegen den Faschismus“ zu einem langen Marsch von Luxemburg nach Straßburg im Februar 2020 auf.

„Von der Rose, die ihre bezaubernde Schönheit durch Dornen schützt, können wir alle noch etwas lernen.“ – Mit diesem Zitat des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan leitet die Internationale Initiative für Öcalan ihren Aufruf zu einem langen Marsch von Luxemburg nach Straßburg vom 9. bis 15. Februar 2020 ein. Internationalistinnen und Internationalisten sind eingeladen, sich am 9. Februar in Saarbrücken zu treffen, um nach einer Auftaktveranstaltung unter dem Motto „Freiheit für Öcalan – Schulter an Schulter gegen den Faschismus“ bis nach Straßburg zu laufen, wo am 15. Februar eine Großdemonstration stattfindet.

In dem Aufruf der Initiative heißt es:

Rojava - die Oase der Demokratie und Freiheit – gibt Menschen auf der ganzen Welt die Hoffnung, dass eine andere Welt jenseits von Staat, Macht und Gewalt möglich ist. Inmitten des seit über acht Jahren währenden Kriegs in Syrien wurden bedeutende Schritte in Richtung Frauenbefreiung, basisdemokratische Strukturen und ökologischer Verantwortlichkeit getan. Seit 2012 hat die Frauenrevolution in Rojava, als Meilenstein in der Geschichte der Frauenbefreiung, unsere kollektive Stellung in einer männerdominierten Welt erheblich gestärkt. Durch den Aufbau eines autonomen Frauensystems in der Form von Kommunen, Räten, Akademien und Kooperativen haben kurdische, arabische, syrische, assyrische, chaldäische, turkmenische, armenische und tscherkessische Frauen in der Region ihren entschiedenen Glauben an ein Leben in Freiheit bekundet. Durch die Schaffung von Alternativen für Demokratie und Gleichheit im Hier und Jetzt, einschließlich eines Frauendorfs inmitten des Krieges, hat das Frauen-geleitete Selbstverwaltungssystem gegen das System des IS gesiegt, indem es gegen das Prinzip von Herrschaft in allen Sphären des Lebens kämpft.

Mit dem Beginn des Angriffskriegs der Türkei am 9. Oktober 2019 in Nordsyrien befindet sich die Revolution nun in einem Überlebenskampf, der große Gefahren, aber auch Chancen birgt. Die Kämpferinnen und Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) und der Selbstverteidigungseinheiten der YPG/YPJ, die die Region bereits vom Islamischen Staat (IS) befreiten, widmen ihr Leben nun dem Schutz der Menschen vor neuen Massakern durch die türkische Armee und ihrer aus Söldnern verschiedener islamistischen Gruppen aufgebauten „Nationalen Armee Syriens“.

Der Tag des Beginns des Kriegs fällt symbolisch mit dem 20. Jahrestag des Beginns des internationalen Komplotts gegen den kurdischen Vordenker Abdullah Öcalan, infolgedessen er auf die Gefängnisinsel Imrali verschleppt wurde, zusammen. Bereits vor 20 Jahren versuchte die internationale Reaktion die Revolution in Kurdistan zu ersticken, indem sie ihren Anführer Öcalan festnahmen. Nun haben die internationale Staatengemeinschaft und die NATO erneut die Türkei vorgeschickt, um die Errungenschaften der Rojava-Revolution und der Gesellschaft Nordsyriens zu zerschlagen. Der Angriff auf die demokratische Selbstverwaltung ist in diesem Sinne vor allem als ein Angriff auf die Philosophie Abdullah Öcalans zu verstehen, dessen Projekt des demokratischen Konföderalismus in Rojava eine praktische Alternative zu Staatlichkeit wurde.

Nach dem Erfolg des 200-tägigen Hungerstreiks, der von Leyla Güven begonnen wurde und dem sich tausende von Menschen anschlossen, gab es für wenige Monate Risse in der Totalisolation auf Imrali. Abdullah Öcalans maßgebliche Rolle für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage und Demokratisierung der Türkei hat sich in seinen Botschaften wieder einmal klar bewahrheitet. Die Friedensangebote von Abdullah Öcalan im Sommer 2019 öffneten ein Fenster für eine demokratische Lösung. Doch diese wurden von Seiten des türkischen Staates mit einer Angriffswelle beantwortet. In Nordkurdistan werden mit Zwangsverwaltungen kurdischer Kommunen und Repressionswellen gegen politische Aktivist*innen alle Möglichkeiten der legalen politischen Arbeit genommen. In Südkurdistan führt die türkische Armee einen völkerrechtswidrigen Besatzungskrieg. Und auch in Rojava verfolgt die Türkei nun das Ziel, alle dort aufgebauten Errungenschaften zu zerschlagen.

Die überwältigende internationale Solidarität mit der Revolution des 21. Jahrhunderts in Rojava zeigt, dass die Philosophie Abdullah Öcalans und seine praktische Umsetzung in Nordsyrien eine Hoffnung für demokratische Kräfte weltweit geworden ist. Deshalb lasst uns Schulter an Schulter gegen den Faschismus und für die Freiheit für Öcalan diese Hoffnung auf die Straße bringen.

Wir rufen alle Internationalistinnen und Internationalisten dazu auf, am Langen Marsch unter dem Motto „Freiheit für Öcalan – Schulter and Schulter gegen den Faschismus“ vom 9. bis zum 15. Februar 2020 teilzunehmen. Am Ende wird auch dieses Jahr eine lebendige und lautstarke Großdemonstration in Straßburg stattfinden.

Kurzinfos:

•             Sammeln und Auftaktveranstaltung am 9. Februar in Saarbrücken

•             Langer Marsch vom 9. bis 15. Februar 2020 von Luxemburg nach Straßburg

•             15. Februar Großdemonstration in Straßburg

•             Sportschuhe und warme Kleidung sind für den Marsch geeignet. Schlafsäcke sollten mitgebracht werden.

Interessierte können sich bei [email protected] melden. Wir freuen uns auf eure Teilnahme am Marsch. Sobald wir eure Antwort bekommen, senden wir euch mehr Informationen und exakte Daten zu.